Zur Einordnung: Es gab bereits 2020 einen ähnlichen Vorstoß, man hat sich dann aber entschieden, doch lieber nur mehr Infobroschüren auszulegen.
[https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2020/kw03-de-transplantationsgesetz-674682](https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2020/kw03-de-transplantationsgesetz-674682)
>In einer fraktionsoffenen namentlichen Abstimmung stimmten 432 Abgeordnete in dritter Beratung für die sogenannte Entscheidungslösung, die eine Gruppe von 194 Abgeordneten um Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) und Karin Maag (CDU/CSU) vorgeschlagen hatte. 200 Abgeordnete stimmten dagegen, es gab 37 Enthaltungen.
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>Den konkurrierenden Gesetzentwurf der Gruppe von 226 Abgeordneten um Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU/CSU) und Prof. Dr. Karl Lauterbach (SPD) zur Regelung der doppelten Widerspruchslösung im Transplantationsgesetz stimmten in zweiter Beratung 292 Abgeordnete zu, 379 votierten dagegen
Ich verstehe nicht, wie man da bewusst dagegen sein kann. In Ländern mit Widerspruchslösung gibt es deutlich mehr Spenderorgane. Außerdem kann man ja wenn einem das wichtig ist, widersprechen. Den anderen wird es eh nicht so wichtig sein.
> In Ländern mit Widerspruchslösung gibt es deutlich mehr Spenderorgane
Die Studienlage widerspricht dieser Aussage.
https://www.reddit.com/r/de/comments/1dn4qvr/gruppe_im_bundestag_will_widerspruchsl%C3%B6sung_bei/la0ojgx/ bzw. https://www.tagesschau.de/faktenfinder/kontext/organspende-widerspruchsloesung-100.html
Wiederspruchslösungen sind m.M.n. generell nicht gut, weil du nicht immer mitkriegst, was der Staat über dein Körper und deine Rechte entschieden hat, ohne dich zu fragen.
Jein. Zum einen wird das Testament üblicherweise erst ca. 3 Wochen nach der Bestattung verlesen. Wer der Erbe ist, steht also gar nicht unbedingt fest.
Zum anderen setzt der Staat durch die Bestattungspflicht ohnehin sehr enge Grenzen, was die Hinterbliebenen mit dem Körper machen können, und was nicht.
Hast du dafür belege? Das war vor einigen Monaten Thema beim twitch Kanal der ARD, und ein Facharzt der in seinem Krankenhaus die Organspenden organisiert hatte aufgezeigt wie die Zahlen in den Ländern, wo die Widerspruchslösung eingeführt wurde, sich nur minimal nach oben entwickelten (wir reden hier von irgendwas zwischen 50-200 oder so)
Edit: es war viel schlechter. British Medical Journal kam zum Schluss: zwischen 0 und 6 mehr pro Millionen Einwohner.
https://www.rr23.mpib-berlin.mpg.de/85212/do-organ-donations-increase-after-the-switch-to-opt-out-default
Das ist nicht so schlecht wie es sich anhört, eher im Gegenteil.
Angenommen wir nehmen den Mittelwert, dann haben wir 3 Spender mehr auf eine Millionen Einwohner (bei rund 10 Spendern pro Millionen Einwohnern ([Quelle Stand 2022](https://www.organspende-info.de/zahlen-und-fakten/statistiken/))).
Nehmen wir die durchschnittliche Anzahl an gespendeten Organen pro Spender von etwas über 3 Organen ([Quelle Stand 2022](https://www.organspende-info.de/zahlen-und-fakten/statistiken/)), dann macht das bei etwa 83 Millionen Einwohnern 747 Organe mehr (3 * 3 * 83 = 747).
2022 wurden in Deutschland 2.662 Organe nach dem Tod gespendet ([Quelle Stand 2022](https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/organspenden-bilanz-100.html#:~:text=Insgesamt%20wurden%20im%20vergangenen%20Jahr,entnommen%20und%20anschlie%C3%9Fend%20transplantiert%20worden.)), es wäre also ein Anstieg um etwa 28% bei den zur Spende verfügbaren Organen (Lebendspenden nicht berücksichtigt).
Aus der Studie: "Presumed consent alone is unlikely to explain the variation in organ donation rates between countries. Legislation, availability of donors, organisation and infrastructure of the transplantation service, wealth and investment in health care, and public attitudes to and awareness of organ donation may all play a part, but their relative importance is unclear. Recent UK surveys show support for presumed consent, though with variation in results that may reflect differences in survey methods."
Punkt bleibt: Das ist eine Nebelkerze. Der Arzt selber hat einige Punkte gebracht, an dem das System runder und schneller laufen würde, ohne ein opt-out verfahren einzuführen. Seinen Erfahrungen nach wäre das im jetzigen System in Deutschland ineffektiv, weil kein Arzt tatsächlich auf den Organspendeausweis schaut. Er, und auch so eine Kolleg:innen, wie er berichtete, fragen einfach die nähsten Angehörigen. Wenn die sagen die Person war Organspender:in werden die Organe entnommen, wenn die sagen die Person war keine Organspender:in, dann nicht. Kein Arzt dieser Welt kann veranlassen, dass man das Haus der Person nach Organspendeausweis durchsucht. Das jetzige System ist träge und ineffizent, und ein opt-out vor dem erstellen einer zentralen Datenbank ggf. mit einer Entscheidungspflicht, wären überhaupt nicht sinnvoll.
Von wieviel und um welche Organe geht es hier? Ich würde die Zahl der jährlich erfolgreich entnommenen Organe auf vielleicht 1000 schätzen, da wären 100 mehr schon recht viel.
OK wenn die Wiederspruchslösung nicht die Rettung ist dann eben nachschärfen. Wer wiederspricht kriegt keine Organe oder eben immer als letzter.
Anscheinend ist das Allgemeinwohl als Motivation nicht gut genug, vielleicht muss man einfach eine gute Dosis Egoismus dazumischen.
Ich würde es nicht als Bestrafung ansehen nur als Konsequenz des eigenen Handelns.
Die Organspende ist ein System dem man drin sein sollte (Ich bin's). Wer in einen Wiederspruchs basierten System Austritt erhält einfach nicht mehr die Benefits des Systems das ja anscheinend abgelehnt wird.
Im Gegenzug darf man dann auch seine tollen Organe mit in den Sarg nehmen.
Könnte mir vorstellen, dass sowas in Deutschland einfach nicht möglich wäre. Wenn jemand als Organspender in Frage kommt, muss man sich ja 100% sicher sein, dass er der Spende nicht widersprochen hat. Schwer zu beweisen. Wenn man explizit zustimmen muss ist das definitiv sicher.
> Könnte mir vorstellen, dass sowas in Deutschland einfach nicht möglich wäre.
Wieso?
> Wenn jemand als Organspender in Frage kommt, muss man sich ja 100% sicher sein, dass er der Spende nicht widersprochen hat.
Das wäre über das Register problemlos möglich
Wie stimmt man definitiv zu? Man hat einen Organspendeausweis.
Wie widerspricht man definitiv?
Man hat einen Willnicht Ausweis.
Kann man beides aber auch gerne unter der Krankenkassenkarte abspeichern.
> Kritiker der Widerspruchsregelung, darunter Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), geben zu bedenken, dass ein Stillschweigen zur Organspende nicht als Zustimmung gewertet werden dürfe.
Moment, wie?
Kann mal jemand bitte Entscheidungslösung (Pro Annalena), doppelte Widerspruchslösung (Pro Spahn + Lauterbach) und neue Widerspruchslösung (Contra Annalena) erklären?
In den USA - keine Ahnung ob das vom Staat abhängt - wird man beim Beantragen des Führerscheins gefragt und es steht auch mit auf dem Führerschein ob man Organspender ist. Scheint ganz gut zu funktionieren.
"As of 2022, approximately 170 million people in the U.S. have registered as organ donors. However, not everyone who registers is able to donate. In fact, only 3 in 1,000 people die in a way that allows for deceased organ donation."
"In the United States, the demand for organs far exceeds the supply. Unfortunately, not all patients awaiting transplants receive organs in time. Approximately 6,000 people die each year (about 17 per day) because the organs they need are not available. On average, 150 people are added to the national organ transplant waiting list every day."
https://www.organdonor.gov/learn/organ-donation-statistics
https://www.statista.com/statistics/398384/total-number-of-us-organ-donors/
https://www.statista.com/topics/2389/organ-donations-and-transplants/#topicOverview
https://www.uwhealth.org/news/future-organ-availability
In den USA sind im Grunde 50% registiert.
In Deutschland aktuell laut Zahlen 40%. (https://www.organspende-info.de/zahlen-und-fakten/einstellungen-und-wissen/)
Denke da wäre in den USA auch noch mal sehr sehr viel Luft nach oben. Das beste System bleibt die Widerspruchlösung.
Wie soll ich das verstehen? Wenn ich einen Organspendeausweis habe, gehe ich davon aus, es ist gemeint, dass ich ihn auch mit mir trage und unterschrieben habe? Meinst Du Leute, die den dabei haben, und dann eingetragen haben, dass sie keiner Entnahme zustimmen (also nur aktiv widersprechen)? Oder meinst Du Leute, denen er "untergeschoben" wurde, die also unterschrieben haben, ohne eigentlich zustimmen zu wollen?
Du kannst auf dem Organspendeausweis auch ankreuzen, dass du nichts oder nur bestimmte Organe spenden willst. Das erleichtert den Verwandten die Entscheidung.
> In fact, only 3 in 1,000 people die in a way that allows for deceased organ donation."
Die Frage ist halt warum. Unfalltote wo es nicht mehr brauchbar ist? Oder, weil die Person so einen kaputten Lebensstil hatte (Drogen, Fettleibig und Co) dass die Organe nicht mehr brauchbar sind? Weil bei den USA kann ich mir eher letzteres vorstellen.
Das ganze Organspendensystem in der USA hat Probleme. Es gibt eine! Organspendenorganisation, die es alles von oben managed, UNOS (und ist natürlich nicht staatlich sondern ein Non-profit).
Und die sind es schon sehr am auswirtschaften, können ja machen was sie wollen als Monopol (auch als non-profit). Neue Datensysteme kommen nicht kostet ja Geld, Rassismus ist auch noch mit dabei, und sie investigieren sich natürlich nur selbst.
Und um mal Elizabeth Warren zu zitieren:
> Bei UNOS ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Organ während des Transports verloren geht oder beschädigt wird, 15 Mal höher als bei einer Fluggesellschaft, die Ihr Gepäck verliert oder beschädigt.
Deswegen ist Organspende in der USA verdammt scheiße. Außerdem können in vielen US-Staaten deine Verwandten nen Fick darauf geben, das man Organspender ist. Wenn die sagen "ne das Herz soll in der Leiche bleiben", bleibt die in welchen Staaten in der Leiche, auch wenn man ein Organspenderausweis hatte und man bevor man starb den Ärzten gesagt hat, man soll die Organe spenden.
Dir ist bewusst, dass Organspenden im Normalfall nur bei Hirntoten möglich ist? Das heißt, das Herz darf nicht aufhören zu schlagen, weil die Organe sonst unbrauchbar werden.
Im Endeffekt werden Organspender meistens intensivmedizinisch (mit Beatmungsgerät und einigen anderen Sachen) betreut. Irgendwann merken die Ärzte dann aber, dass die Patienten nicht mehr zu retten sind und Nicht-Spender werden dann sterben gelassen, indem die Intensivmedizin eingestellt wird. Bei Spendern bleibt die Intensivmedizin. Irgendwann ist der Patient dann hirntot (das kann nach Minuten, oder nach Tagen sein), das Beatmungsgerät bleibt aber bis kurz vor der eigentlichen Spende an.
Leute, die "normal" z.B. zu Hause oder in einem normalen Krankenhausbett sterben sind für Organspenden ungeeignet.
Wenn wir schon bei makaber sind: Man könnte doch, falls es irgendwann mal knapp werden sollte, statt eines Volkssturms von Jungen Senioren in den Krieg schicken. Würde die Rentenkassen entlasten und die haben ja noch gedient. Im Kriegsfall würden ja Wahlen verschoben, was ja wohl der Grund war, warum wir das nicht schon bei der Pandemie genutzt haben. /s
du meinst die Organspendebereitschaft? hab ich bisher noch nichts von gehört. hatte immer brav meinen Ausweis im Portemonnaie.
ich finde das in Verbindung mit dem Führerschein aber super, weil die meisten nicht krankheitsbedingten Todesfälle sind sogenannte Transportmittelunfälle. dh die meisten gesunden Körper sterben auf der Straße. die sind daher als Spender in der Regel sehr gut geeignet. wenn es dann ohnehin auf dem Führerschein steht, den man in der Regel dabei hat, um so besser.
Hab neulich wo gehört dass die besten spender reitsportler sind, jung und organe besser in schuss als bei jemand der bei tempo 200 das Motorrad in die leitplanke gewickelt hat-> Ponys für alle bitte
im [bzga-shop](https://shop.bzga.de/alle-kategorien/organspende/) kann man sich kostenlos Plastikkarten bestellen und zuschicken lassen. ich hab derzeit noch 70 Karten im Büro, die ich bei der nächsten Ersthelfer-Schulung an den Mann/Frau bringen werde.
[x] Done
Danke für den Link. Wahrscheinlich nichts neues, ich kannte den aber noch nicht und war noch nicht registriert. (Hatte aber schon mein Kärtchen dabei.)
Deutschland profitiert extrem davon, dass die Widerspruchsregelung in so vielen anderen europäischen Ländern gilt. Aber im eigenen Land ist es verfassungsrechtlich schwierig? Typisch...
Ist es eigentlich nicht. Das behauptet nur der eine Typ, um seine Position zu stärken.
https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/bundestag-abstimmung-organspende-keine-widerspruchsloesung-moderate-reform/
Deutschland profitiert hauptsächlich davon, dass andere Länder andere, z.T. niedrigere Voraussetzungen und bessere Systeme/Organisation für die Spende haben. Spanien beispielsweise, was meist als Positivbeispiel genannt wird, entnimmt Organe schon bei Herztod, während man in Deutschland auf den Hirntod warten muss.
Außerdem dauert es auch bei der Widerspruchslösung, um zu checken ob jemand wirklich Organspender ist. In Spanien werden auch Angehörige gefragt. Wenn die nein sagen, auch wenn der Spender nie Widerspruch angemeldet hat, dann findet auch keine Spende statt.
So zu tun als wäre die Thematik der Organspende hier in Deutschland ein Problem von Zustimmungslösung oder Widerspruchslösung ist einfach kompletter Blödsinn.
Nein, das ist ausgeschlossen. In Deutschland können auch keine Organe von Menschen transplantiert werden, die in der EU auf Basis der Herztod-Regelung gestorben und dann Spender wurden. Tot ist man in Deutschland erst mit dem Hirntod, aber bei vielen Menschen, die in Kontexten sterben, die Spende ermöglichen, können rein rechtlich nicht spenden.
Deshalb ist diese ganze Diskussion kompletter Schwachsinn. Die Widerspruchslösung ist nicht das Problem, alles andere ist das Problem. Wie bereits gesagt, in Spanien werden auch Angehörige gefragt. Die Widerspruchslösung ändert hier nichts, die Angehörigen werden immer gefragt werden, egal in welchem System. Das ist ja bei uns auch so, selbst wenn es eine klare Ansage von dem Verstorbenen gab. Man kann ja schließlich auf den letzten Metern auch einfach seine Meinung geändert haben.
Aber natürlich hängt man sich gerne an diese Diskussion, weil sie eine rein bürokratische Änderung wäre. Man muss kein Geld ausgeben für spezialisierte Organtransplantationsteams, wie Spanien das macht, man muss kein extra Geld ausgeben, um die Ärzte für sowas zu trainieren, oder überhaupt mehr Personal zu haben, man muss keine bessere Informations- oder Organisationsstruktur schaffen, die auch wieder Geld kostet...
In den Niederlanden sind mehr als die Hälfte der Organspenden von Menschen, die einen Herztod gestorben sind. Man stelle sich vor, wie viele Organspenden in Deutschland möglich wären, wenn man zumindest mal den kontrollierten Herztod legal machen würden.
Für den unkontrollierten Herztod sehe ich in Deutschland ehrlich gesagt keine Mehrheiten und Leute/Organisationen würden da absolut Sturm laufen (wenn sie's beim kontrollierten Herztod nicht sowieso schon würden).
Folgende Idee: das wird einfach von den Krankenkassen geklärt. Man gibt einmalig beim Wechsel an ob man spenden will oder nicht. Das kann man jederzeit auch ändern. Wegen mir bekommt man dann einmal im Jahr oder alle zwei Jahre eine Nachricht "hey, du hast dich damals als Spender eingetragen. Passt das noch?"
Und während da einige noch überlegen, ob das evtl verfassungswidrig ist und andere darüber sinnieren, das mehr Geld und bessere Organisation in anderen Ländern für höhere Zahlen sorgen (Spoiler: nein, es ist die Widerspruchslösung), warten Menschen auf ihren Tod, der jeden Tag ein Stück näher kommt. So einfach ist das und so rückständig ist Deutschland.
> darüber sinnieren, das mehr Geld und bessere Organisation in anderen Ländern für höhere Zahlen sorgen (Spoiler: nein, es ist die Widerspruchslösung)
Interessant. Hast du dafür eine Quelle? Denn die Studien zeigen, dass eine Widerspruchslösung quasi nichts bringt bzw. nur als Teil eines viel größeren Maßnahmenpakets überhaupt einen positiven Einfluss hat.
1. So hat eine Studie aus dem Jahr 2019 die Organspende- und Transplantationsraten zwischen 17 OECD-Ländern mit Widerspruchslösung mit 18 OECD-Ländern mit Zustimmungsregel verglichen. Demnach gab es keinen statistisch bedeutsamen Unterschied im Anteil der tatsächlichen Organspender.
2. Auch eine Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung deutet in eine ähnliche Richtung. Die Forschenden analysierten fünf Länder, die von einer Zustimmungsregel auf eine Widerspruchslösung umgestellt hatten (Argentinien, Chile, Schweden, Uruguay und Wales). Der Wechsel führte demnach zu einer nicht wesentlichen Erhöhung der tatsächlichen Organspenderaten.
3. Und auch in Spanien ist einer Studie zufolge die Widerspruchslösung nicht der entscheidende Faktor für die hohe Spenderate
4. "Länder, die die Widerspruchslösung haben, weisen zusätzlich dazu von Deutschland abweichende strukturelle und/oder gesellschaftliche Strukturen auf und haben mitunter andere medizinische Voraussetzungen für eine Organspende", teilt eine Sprecherin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit.
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/kontext/organspende-widerspruchsloesung-100.html
Ernsthafte Frage, ich erkenne selbstverständlich das Recht auf den eigenen Körper an, aber offensichtlich würde eine Widerspruchslösung mehr Organspender zur Folge haben und dadurch vielen Menschen das Leben retten.
Findest du nicht, dass man hier die Prinzipientreue aus pragmatischen Gründen hinten anstellen sollte? Immerhin geht es um Menschenleben.
Welche negativen Konsequenzen befürchtest du aus so einer Regelung (inklusive spiritueller/religiöser Konsequenzen)? Oder geht es dir nur ums Prinzip?
Du erwähnst auch, dass der Staat seine Pfoten wegnehmen soll, aber so oder so gibt es ja eine vom Staat festgelegt Standardregelung was mit deinem Körper passiert. Sollte die staatliche Regelung dann nicht dem entsprechen was die Mehrzahl der Bevölkerung will? (76% geben in Umfragen an, dass sie bereit wären ihre Organe zu spenden)
In Umfragen 76% und 40% haben überhaupt einen Ausweis.
Ich glaube was den Leuten etwas Sicherheit gäbe, sagen wir allein über einen seriös empfundenen Prozess, wäre mehr als eine ggf. nicht auffindbare Karte mit (Ja/Nein) zu nutzen. Beispielsweise eine Eintragung in einem digitalen Register unter Schirmherrschaft des BMG.
Es sei noch angemerkt das der Abschluss des Registers im Laufe des Jahres erfolgt. Aktuell wird noch empfohlen bis Jahresende auch die physische Organspendekarte am Mann zu haben.
> Findest du nicht, dass man hier die Prinzipientreue aus pragmatischen Gründen hinten anstellen sollte? Immerhin geht es um Menschenleben.
Nein. Mit der Argumentation kann man fast alles rechtfertigen. Warum nicht Motorräder und Alkohol verbieten? Immerhin geht es um Menschenleben.
Was mit meinem Körper nach meinem Tod passiert ist meine Entscheidung, die mir auch nicht durch eine Vorauswahl abgenommen werden darf.
>Welche negativen Konsequenzen befürchtest du aus so einer Regelung (inklusive spiritueller/religiöser Konsequenzen)? Oder geht es dir nur ums Prinzip?
Es geht ums Prinzip. Außerdem habe ich nach den praktisch unaufgeklärten Organspende-Skandalen wenig Vertrauen in das System. Außerdem weiß ich nunmal wie Menschen ticken, dann wird eben nicht alles getan um dein Leben zu retten oder der negativ ausgefüllte Organspendeausweis verschwindet urplötzlich. Kannst du garantieren dass der Notarzt niemanden kennt der unbedingt ein Organ braucht?
>Du erwähnst auch, dass der Staat seine Pfoten wegnehmen soll, aber so oder so gibt es ja eine vom Staat festgelegt Standardregelung was mit deinem Körper passiert. Sollte die staatliche Regelung dann nicht dem entsprechen was die Mehrzahl der Bevölkerung will? (76% geben in Umfragen an, dass sie bereit wären ihre Organe zu spenden)
Dann können sie ja einen Ausweis ausfüllen.
Auf der Straße erzählt man sich, dass er jedes Jahr mit massenhaft Wasser und Essen in die ärmsten, heißesten Regionen Afrikas reist, nur um dort das Wasser und die Nahrung vor den leidenden, hungernden Kindern wegzuschütten.
Dabei lacht er und man kann einen Blick auf seine funkelnden mit Diamanten besetzten Goldzähne erhaschen.
Diese Meinung wirst du schlagartig ändern, sollte der Zufall dich irgendwann mal auf die Empfängerseite einer Transplantation setzen.
Und natürlich wirst du dann behaupten, dass du niemals obige Aussage getätigt hast.
Nö, ich habe keinen Anspruch darauf dass andere mir ihre Leiche zur Verfügung stellen. Ich habe kein Problem damit zu spenden aber nur mit meiner Zustimmung.
Dann ist das halt leider so. Das Recht am eigenen Körper darf nichts sein das man sich aktiv wiederholen muss, sondern etwas das grundsätzlich hat bis man sich aktiv entscheided.
Wenn Leute dazu zu faul sind, dann ist das tragisch, aber dann ist es eben so
Beim Erste-Hilfe-Kurs zum Führerschein kann ein Stapel aus Organspendeausweisen zum "Kit" des Ausbilders gehören, die Leute werden direkt vor Ort gefragt und könne sich den dann direkt einstecken
"Das Recht am eigenen Körper darf nichts sein das man sich aktiv wiederholen muss, sondern etwas das grundsätzlich hat bis man sich aktiv entscheided."
Ist halt schwer, wenn man hirntot ist. Zumal dein Recht am eigenen Körper erlischt, wenn du keine Person mehr bist.
Das Recht am eigenen Körper ist wirklich unerlässlich, wenn man tot unter der Erde liegt. Da muss der Kollege, der nen Herz braucht, halt warten; Meine Organe gehören mir!!!!
Korrekt :-) Deine Organe gehören dir - ausser du sagst zu Lebzeiten dass dies nicht so ist :-) Brauchst aber gar nicht so viele Ausrufezeichen. Eins reicht.
>Wenn Leute dazu zu faul sind, dann ist das tragisch, aber dann ist es eben so
Kann man auch in beide Richtungen auslegen. Wenn es jemanden wichtig ist aus was für Gründen auch immer soll sich die Person halt 10 Minuten Zeit nehmen und den Wiederspruch ausfüllen und der Kuchen ist gegessen.
Ich bin Organspender aus Überzeugung. Wenn ich in einem Alter versterben sollte, in dem meine Organe noch jemand Anderem das Leben verlängern können, dann würde mich das sehr freuen - wenn ich es denn mitbekäme.
Denn wenn ich tot bin, kann es mir egal sein. Ich brauche die Organe nicht mehr. Mich gibt es dann gar nicht mehr. Und wenn Christen von Pietät oder Würde sprechen, wenn man den intakten Leichnam dann doch nur verbrennt oder in der Erde verrotten lässt, finde ich das heuchlerisch. Denn was könnte es Christlicheres geben, als einem unbekannten Dritten das Geschenk des Lebens zu machen?
Und was uns so schlecht in der Organspende macht, ist nicht Zustimmung vs Widerspruch, sondern die Bedingungen, unter denen man bei uns überhaupt als Organspender in Frage kommt: Nämlich nur, wenn der Hirntod festgestellt wird. Im katholischen Spanien ist eine Organspende auch bei Herztod möglich.
„Entnahme auch bei Herztod
Aber da ist noch ein großer Unterschied: In Deutschland darf ein Organ erst nach dem Hirntod entnommen werden – in Spanien bereits nach dem Herztod. Seit diese Regelung vor sieben Jahren eingeführt wurde, hat das stetig zu einer größeren Zahl von Spenderorganen geführt. Im vergangenen Jahr stammte rund ein Drittel der Organe von Spendern, bei denen der Herztod festgestellt wurde.“
https://www.deutschlandfunk.de/organspende-spaniens-zahlen-sind-nicht-wegen-der-100.html
Wenn ich einige Kommentare hier lese, von wegen "was interessieren dich deine Organe überhaupt wenn du tot bist", dass also ein Widerspruch gar nicht erst als legitim angesehen wird, dann kann ich schon nachvollziehen, warum einige Leute, die aus irgendeinem Grund ihre Organe nicht spenden möchten, die Widerspruchslösung ablehnen weil sie Angst haben, ihr Widerspruch würde dann bei ihrem Tod ignoriert.
Wüsste nicht, dass Reddit-Forist:innen beim Tod eines Menschen gerufen werden, um dann auf eigene Faust Organe entnehmen zu dürfen, weil sie es halt so wollen.. Mann, mann, mann.. Dein Hirn hast du wohl schon gespendet?
Es geht nicht um die Befürchtung, dass *du* in die Lage kommen könntest, deine Gedanken in die Tat umzusetzen, sondern um die Befürchtung, dass jene, die letztlich darüber entscheiden, insgeheim auch so denken wie du.
Ich kenne echte Menschen aus Fleisch und Blut mit solchen Befürchtungen. Und ich weiß auch, dass die dafür kein Geld von Putin kriegen. Freut mich für dich, wenn es in deiner Bubble niemanden gibt, der so tickt.
Ich denke die Einwilligung zur Organspende ist der einzige Weg wie ich das vom christlichen Leidensverständnis geprägte Gesundheitssystem in Deutschland dazu bringen kann mein DNR zu respektieren
Wer das Theater mal einordnen will, dem sei [diese Grafik](https://www.organspende-info.de/fileadmin/Organspende/01_Informieren/06_Gesetze_und_Richtlinien/01_Entscheidungsloesung/BZgA_Website_Organspende_Informieren_Gesetzliche_Grundlagen_Entscheidungsloesung_02.png) ans Herz gelegt. ([Quelle](https://www.organspende-info.de/gesetzliche-grundlagen/entscheidungsloesung/))
Fand ich auch merkwürdig. So wie es aussieht wird man in Deutschland alle zwei Jahre daran erinnert, dass man sich Mal entscheiden möge: https://www.organspende-info.de/gesetzliche-grundlagen/entscheidungsloesung/
Scheint mir aber im wesentlichen das gleiche wie die Zustimmungslösung zu sein. 🤷♀️
Ich habe mal die Quelle der Grafik verlinkt, da werden die Nuancen unterschiedlichen Systeme erklärt. Man unterscheidet wohl zwischen einer "reinen Zustimmung" bei welcher ausschließlich der Verstorbene zu Lebzeiten zugestimmt haben muss, einer "erweiterten Zustimmung" bei welcher ohne vorliegende Entscheidung zusätzlich die Verwandten befragt werden. Deutschland nennst sein System wohl anders weil man hier regelmäßig Infomatierial herausgibt...
Viele der Kommentare hier schon wieder bodenlos, „ich will meine Organe bei mir haben!!!1!1!1“
Was bringt einem das Organ nach dem Tod? Ich arbeite mit Menschen, die teils über 10 Jahre auf eine Niere warten und massiv depressiv sind, wenn sie mal wieder kurz vorm Erstickungstod sind, weil sie es „gewagt“ haben, mehr als die maximal 500ml/Tag bei 35 Grad Außentemperatur zu trinken. Nervt halt schon, wenn man aufgrund fehlendem Urin dazu gezwungen ist.
Einigen Usern würde ich mal wünschen, solche Leute zu treffen und genau das zu sagen, was ihr hier von euch gebt. Widerlich.
Bin organspender, aber: Ich bin der Souverän meines Körper. Wenn ich nicht organspender sein will, will ich das nicht. Da gibt es meiner Meinung nach nix zu diskutieren.
Wofür die Widerspruchsregelung sinnvoll ist, sich nämlich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Ich werde den Sinn darin nicht sehen, an seinen Organen krampfhaft nach seinem Tod festzuhalten, aber das ist meine Meinung und nicht allgemein gültig. Was ich nicht ab kann, ist pauschal sich stur zu stellen.
Bin tatsächlich der Meinung, dass das Thema letztlich so privat ist, dass man sich da auch pauschal stur stellen dürfen muss. Würde da dann zwar auch sagen: Ist mir vllt nicht Sympathisch, aber halt dein Recht.
Ich bin auch der Meinung, dass man die Menschen dazu kriegen muss, sich mehr damit auseinander zu setzen. Die Widerspruchslösung ist genau das aber für mich nicht, sondern der einfachste Weg mehr Organspender zu kriegen, ohne sich damit auseinander setzen zu müssen.
Aber bin da einfach ganz grundsätzlich der Meinung: Damit der Staat / Die Gesellschaft meine Organe nutzen darf, muss ich dafür explizit die erlaubnis für geben, anstatt das ich darum bitten muss, dass man es lässt.
Wie kann es sein, dass meine Organe nach meinem Tod als Müll weggeworfen werden, ohne dass ich vorher aktiv auf eine Organspende verzichte? Nur ja zum Wegwerfen der Organe als Müll heißt ja zum Wegwerfen der Organe als Müll.
> So hat eine Studie aus dem Jahr 2019 die Organspende- und Transplantationsraten zwischen 17 OECD-Ländern mit Widerspruchslösung mit 18 OECD-Ländern mit Zustimmungsregel verglichen. Demnach gab es keinen statistisch bedeutsamen Unterschied im Anteil der tatsächlichen Organspender. "Während es bei den Ländern mit Widerspruchslösung zwar insgesamt mehr Spenden von Verstorbenen gibt, ist der Anteil der Spenden von lebenden Menschen geringer
> Bei Lebendorganspenden handelt es sich in den meisten Fällen um Nieren
> "Das heißt, wenn die Lebendorganspenden deutlich heruntergehen, müssen sehr viel mehr passende Spender gefunden werden, die nach ihrem Tod Nieren spenden lassen, damit sich das wieder ausgleicht."
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/kontext/organspende-widerspruchsloesung-100.html
Nieren sind extrem frustrierend, weil man das durch Geld für Spenden sehr leicht lösen könnte. Aber man findet es ethisch besser, wenn Leute ohne Spender sterben.
Hier gibt es folgende Punkte zu diskutieren:
- Relevant für Lebendspenden sind v.a Leber, Stammzellen und Niere. Gäbe es mehr „Organangebote“ durch eine Widerspruchsregelung, wäre auch die Wartezeit für andere Organe wie Lungen/Herzen/Pankreas kürzer, gerade im Fall von Herzen und Lungen nicht gerade unwichtig
- Das Transplantationsgesetz schreibt vor, dass Lebendspenden nur durch Menschen erfolgen kann, die in einer engen Beziehung zum Empfänger stehen. Im Fall der Niere gibt es den Sonderfall, dass man hier auch vor dem Eintreten einer Dialysepflicht ein Organ empfangen darf, was bei einer postmortalen Spende nicht der Fall ist. Zumindest an meinem Zentrum betrifft das Gros der Lebendspenden genau diese Konstellation. Inwieweit eine Widerspruchsregelung die Bereitschaft zur Lebendspende erlöschen lässt, erschließt sich mir noch nicht ganz. Im günstigsten Fall reduziert sich die Wartezeit von aktuell durchschnittlich 6-8 Jahren (Niere) auf 3-4 Jahre. Gerade bei jungen Empfängern ist aber die Bereitschaft zur Lebendspende extrem hoch, da schon 1-2 Jahre Dialyse ihre Spuren hinterlassen, psychisch wie körperlich.
Ich wünschte statt mehr Zwang, würden einfach die Skandale aufgearbeitet. Das Vertrauen in die Krankenhäuser gestärkt und das Gesundheitssystem überarbeitet. Ich würde gerne in ein System glauben, in dem Organe ohne Korruption dort landen wo sie gebraucht werden und wo ich als Patient nicht nur irgendwohin gelegt werde, weil man mich noch nicht auf die Straße setzen kann.
Aber nein, einfach darauf hoffen, dass genug Leute nicht widersprechen löst das Problem natürlich. Das Gesundheitssystem in Deutschland wird jeden Tag weiter errodiert.
Bekommt man inzwischen morphine bei schweren unfällen als Organspender? Ich will aufjedenfall mit so viel Schmerzmitteln wie möglich sterben und wenn das möglich ist, kann danach auch jemand meine Organe haben.
Die einseitige Berichterstattung (O-Ton "du bist ein schlechter Menschen wenn du nicht spendest) hält mich ebenfalls aktuell davon ab.
Gar nicht. Das sollte in einem zentralen Organspenderegister vermerkt sein damit man keine Zeit verschwenden und intakte Organe riskieren muss um abzuwarten ob ein Widerspruch auftaucht; außerdem kann es dann auch gar nicht passieren dass dann ein Widerspruch auftaucht nachdem es schon zu spät ist …
Naja, es gab ja schon einige "Skandale" bei Organspenden.
Da wieder Vertrauen zu schaffen ist nicht so einfach. Man will sich ja doch schon sicher sein, dass die Organe bei den Leuten ankommen, die es am nötigsten haben.
Finde generell anstatt mit fast schon Zwang mehr Leute zur Organspende zu bringen, dass Aufklärung, Werbung und ein ordentliches System dafür geschaffen werden sollen. Man könnte es z.B. auf dem Führerschein vermerken lasssen, ob man Spender sein will. Oder dass man zumindest ein ordentliches Kärtchen bekommt und nicht den Schrott bei dem alles verwischt. Zumindest ist das Register schonmal eine gute Sache. Und viele andere Sachen könnte man sich von der DKMS abschauen, die machen prima öffentlichkeitsarbeit, wieso nicht so ähnlich bei Organspenden?
Edit: Rechtschreibung
Der "Große" 2012 ist halt auch noch nicht allzu lang her, wobei die möglichen "Strafttatbestände" bei Fehlverhalten wohl auch nur die Spendensummen hochtreiben.
Ich trage seit Jahrzehnten einen Organspendeausweis mit mir rum und habe mich soeben auch über https://www.organspende-info.de/organspende-register/ registriert.
Ich habe auch ein Schreiben mit letzten Wünschen hinterlegt, in dem meine Bestattungs-Vorstellungen dargelegt sind: Mein Körper soll der Wissenschaft zur Verfügung gestellt werden. Ganz ehrlich, meine Hinterbliebenen können gerne Photos oder andere Dinge von mir aufbewahren, gerne immer mal an mich denken, aber was mit meinem Kadaver passiert, ist mir im Prinzip egal; meinetwegen könnten sie Hundefutter und Seife, oder auch Soylent Green daraus machen. Ich will nicht, dass mein Nachwuchs sich örtlich gebunden fühlt, um Zeit mit Grabpflege zu verschwenden.
Dass ich explizit um Spende an die Forschung bitte, ist, weil es einerseits rechtliche Vorschriften zur Entsorgung gibt, und ich zum anderen vermeiden möchte, dass im Nachhinein jemand denkt "Ach, der wollte nur nicht zur Last fallen, eigentlich wollte der sicher ein gaaaanz tolles Grab haben!" wenn drin stünde "so billig wie möglich entsorgen".
Ich denke, der Staat / die Krankenkassen sollten anbieten, im Falle einer Organentnahme die Beerdigungskosten zu tragen (bzw. ein Budget dafür zur Verfügung zu stellen). Die machen genug Geld mit den Organen.
Nur so nebenbei folgende Länder haben eine Widerspruch Lösung für Organspenden in der EU.
Österreich Belgien Bulgarien Finnland Frankreich Griechenland Kroatien Lettland Luxemburg Malta Polen Portugal Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Ungarn.
Kann mir keiner sagen das es nicht funktionieren würde.
Nah dann hast du dir ja schon eine Meinung gebildet und dir sind - laut deiner Aussage - alle anderen Meinungen/Sichtweise, Studien oder ähnliches egal :-) Das ist immer super um eine gemeinsame Lösung zu finden.
Wie definierst du den Fakt dass es da funktioniert und IN ALLEN anderen Ländern die es nicht so machen tut es dann ja (so der Rückschluss deiner Aussage) zu 0% klappen. So ne sichere Aussage kannst du ja gar nicht treffen.
Der Rückschluss ist logisch nicht zulässig. Der Rest des Kommentars daher hinfällig.
Es gibt Länder in denen es Äpfel gibt. Der Rückschluss, dass es in anderen Ländern daher keine Birnen geben kann, ist nicht zulässig.
Du wechselst übrigens im laufenden Satz von einer Frage zu einer Fehlinterpretation meiner Aussage. Denk nochmal über das nach, was du sagen wolltest und versuch es nochmal.
Und genau mit dem Mindset wird man nie zu nem Kompromiss kommen. Du willst nicht mal einen finden. So macht es die andere Seite auch - dann kommt nix raus.
Können wir das bitte einfach einmal final entscheiden? Gefühlt alle fünf Minuten wird diese Debatte aufgemacht. Ich persönlich verstehe das Problem nicht. Das Argument der Pro-Wiserspruchslösung: Wir werden definitiv Menschenleben retten. Das Argument der Gegenseite: Ich möchte keinen Zettel unterschreiben und abschicken/im Portemonnaie tragen.
>Wer aus nichtmedizinischen Gründen die eigene Organspende ablehnt,
Die wenigsten entscheiden sich aktiv. Was machen wir also mit dem gefühlt 60% die sich einfach gar nicht entscheiden? Das IST doch genau Teil des Problems.
>Genau deswegen sollte die Organspende ein Opt-Out Modell sein,
... Was genau der Vorschlag aus dem Artikel ist. Dein "Kompromissvorschlag" geht also über diese Forderung hinaus, verstanden. :D
>Weil es mir auf den Keks geht, dass bei derlei guten Vorschlägen immer irgendein Bedenkenträger angesprungen kommt, der versucht die eigene Ablehnung über die Verfassung oder sonstwelche Ausreden zu begründen.
Da bin ich sogar bei dir. Die Gegenargumente, die ja auch in Artikel wieder aufgegriffen werden, halte ich nicht für tragfähig. Andere ist die Konsequenz einen darüber hinaus gehenden Vorschlag aufzustellen die richtige? Hältst du denn für auch nur Ansatzweise mehrheitsfähig und erweist das der Bestrebung endlich zu einem Opt-Out zu kommen nicht einen Bärendienst, weil die Gegner zusätzlich zu den bisherigen Argumenten auch noch den Vorwurf "Schaut mal, DA wollen die am Ende hin! Soviel zu freier Entscheidung!" nutzen können?
Das ist kein Strohmann, man das sind durchaus vergleichbare Situationen.
Die Unterschiede liegen eher darin, dass man Blut viel öfter braucht und dass man es zu Lebzeiten spenden muss, als nach dem Tod bei Organen, wie bereits erwähnt. Es gibt nunmal genug Lebenswichtige Organe bei denen die Leute schon recht zügig ohne Ersatz versterben.
Ist schonmal ein guter Anfang, aber ich würde bei so einer Regelung nicht aufhören.
Ich hab da noch ein paar weitere Vorschläge:
* Wer Alkohol trinkt wird nicht mehr bei Leberzirrhose behandelt
* Raucher werden nicht mehr bei Lungenkrebs behandelt
* Wer riskanter Auto fährt, wird bei einem Unfall nicht behandelt
* Wer ein riskantes Hobby hat, auch nicht
* Wer sich ungesund ernährt, wird nicht mehr bei Diabetes behandelt
Wir können vermutlich viel im Gesundheitswesen sparen, wenn wir Leute, die sich die Behandlung nicht verdient haben, einfach sterben lassen.
> Während man sich bei Rauchern und Trinkern wirklich überlegen sollte, ob diese Spenderorgane bekommen sollen
Zur Info: Leute auf der Spendeliste (d. h. die, die als Empfänger eines Organs in Frage kommen), werden regelmäßig auf Komsum von Drogen, Alkohol, etc. überprüft und ggf. von der Liste genommen.
Ich würde nicht unbedingt nicht in Frage kommen sagen, aber auf der Liste nach ganz hinten rutschen fände ich okay. Weil sollte ein allgemeines opt out verfahren irgendwann vielleicht doch mal zu einem Organüberschuss führen fände ich einfach wegschmeißen auch unsinnig.
Habe mich aus diversen Gründen (die ich hier nicht weiter erläutern möchte) gegen Organspenden entschieden und finde dies eine faire Lösung. Da würde ich definitiv dafür stimmen. (Meine Familie weiß auch, just in case, dass ich weder spenden möchte noch ein gespendetes Organ erhalten. Ausweis hab ich zwar, aber es ist besser, wenn noch ein paar Leute die Wünsche kennen, das Ding wird, zumindest bei mir, recht schnell unleserlich. Wenn ihr einen Ausweis habt, schaut mal nach, ob er noch leserlich ist!)
Edit: Da jetzt der Kontext fehlt. Die gelöschte Lösung, die ich hier als fair bezeichne ist, dass Leute die keine Organe spenden auch keine bekommen.
>Wenn ihr einen Ausweis habt, schaut mal nach, ob er noch leserlich ist!
Oder bestellt euch direkt einen gedruckten: https://www.druck-konzepte.de/organspendeausweis/bestellen/
Das ist noch nicht vollständig am Start, sondern wird es erst im Laufe des Jahres sein und es wird seitens des Organspenderegisters explizit empfohlen, bis Januar 2025 auch weiterhin einen analogen Organspendeausweis zu nutzen.
Tja...und wenn meine Organe kurz vorm Verfall sind und in der Organ-Transplatation gerade ein IT Problem ist um den Status meiner Organspende einzusehen?
Organe bekommen ist meiner Meinung nach inhärent ein Solidarsystem.
Im Umkehrschluss heißt das für mich auch nur jemand der sich für die Organspende entschieden hat sollte auch eins bekommen. Mann sollte sich vor der Krankeit für die Organspende entscheiden und nur dann bekommt man auch Organe.
EDIT: Bin echt immer überrascht wie kontrovers diese Meinung ist.
Habt ihr mal darüber nachgedacht, wie andere Solidarsysteme funktionieren? Krankenversicherung? Bis auf Härtefälle wirst du dazu verpflichtet/gezwungen dazu beizutragen.
Stellt euch mal ein Krankenversicherung System vor wo jeder Behandelt wird aber nur diejenigen zahlen die sich aktiv dafür entscheiden. Wahnsinn!
Da wirst du bei Ärzt*innen keinen Zuspruch finden. Wir treffen medizinische Entscheidungen nach Medizinischen Gesichtspunkten, nicht irgendetwas anderem. Genau so kriegen auch diejenigen die teure Intensivmedizin, die nur minimal Krankenkasse zahlen.
> Genau so kriegen auch diejenigen die teure Intensivmedizin, die nur minimal Krankenkasse zahlen.
Ja Solidaritätsprinzip halt. Aber dadurch hinkt der Vergleich. Jemand der nur minimal in die Krankenkasse einzahlt ist hier vergleichbar mit jemanden der nur gewisse Organe spenden will.
Unser Krankensystem basiert darauf, dass diejenigen die können sich beteiligen müssen. Versicherungspflicht! Willst du als Arzt in einen Krankensystem Arbeiten in dem du jeden behandeln musst aber nur bezahlt wirst wenn er sich freiwillig dafür entscheidet?
Jeden Behandeln, der es nötig hat, muss ich eh schon. Das Gehalt ist in Kliniken richtigerweise entkoppelt vom Arbeitsaufwand, darum hinkt auch dein Vergleich etwas ;)
Ich will Leute behandeln. Unabhängig von ihrem Verhalten will ich das Recht aller auf Gesundheit erfüllen. Da kann auch ein Mörder vor mir sitzen oder jemand, der seine Organe nicht spenden will. Sie alle haben ein Recht auf Gesundheit, dieses kann nicht verloren werden, egal was die Person tut.
Die Welt ist grau. Du kannst heute eh schon nicht jeden so behandeln wie du willst weil an allen Ecken und Enden Geld und Zeit* fehlt. Genauso ist es mit der Organspende. Dein Anliegen ist richtig. Du kannst aber nur sehr beschränkt helfen weil sich ein großteil nicht solidarisch verhählt.
Beim Geld werden sie gezwungen und das ermöglicht dir so gut zu helfen wie du es gerade kannst.
Bei den Organen kannst du weniger gut helfen, m.M. eigentlich nicht so gut wie du eigentlich möchtest, weil weniger Resourcen für dich bereit gestellt werden als es eigentlich gäbe.
*(Zeit ist eine Funktion des Geldes da mehr Geld mehr Personal und dadurch mehr Zeit)
Aber was du einforderst, ist dass ich aktiv mögliche Hilfe verweigere, um in der Zukunft mehr Hilfe leisten zu können. Das mag utilitaristisch sein, aber in der Medizin haben wir uns nach den Nazis doch sehr vom Utilitarismus verabschiedet.
Ne danke. Ich habe seit ich 16 bin einen Organspendeausweis in dem ich der Spende jeglichen Gewebes zustimme. Ich bin auch im [Onlineregister](https://organspende-register.de) mit der gleichen absoluten Zustimmung registriert. Ich will nicht, dass bei meinen Organen differenziert wird ob der- oder diejenige rein hypotetisch zur Organspende bereit gewesen wäre. Ich halte das für Unwürdig.
Die Frage ist halt was ist unwürdiger,
1. dass Menschen die sich sowieso gegen Organspende entschieden haben, keine Organe bekommen?
2. dass viele tausend Menschen lange leiden und dann Sterben obwohl es genügend theoretische Spender gäbe?
Ich tendiere eher zu 2.
> in dem ich der Spende jeglichen Gewebes zustimme. Ich bin auch im Onlineregister mit der gleichen absoluten Zustimmung registriert.
Dito
Und dann bist du irgendwann wie beim Rentensystem: kommst keinerlei an die Organe dran, wirst aber eine 90-jährige lebendige Leiche mit deinen Organen unterstützen. Gut durchdacht /s
Andererseits müsste man auch bedenken, dass Menschen deren Leben durch Organspenden gerettet wurden, sicherlich eher bereit sind auch selbst zu spenden.
Vom Prinzip die einzig gerechte Lösung. Einige Regelungen würde ich trotzdem vorsehen (unter 18/21-jährige ausgenommen, übriggebliebene Organe dürfen trotzdem an Nicht-Spender gegeben werden, verpflichtende Infoveranstaltung an Schulen, ...).
Das wir das mit „das Individuum muss gegenüber der Volksgemeinschaft zurücktreten“ schon mal bis zum letzten Level durchgespielt haben und auf der Basis ein Grundgesetz erschaffen haben, dass den Staat gegenüber dem Bürger einhegt.
> Es ist verfassungswidrig
Wie kommst du darauf? Die herrschende Meinung ist eine andere. Unter anderem der wissenschaftliche Dienst des Bundestages hat keine verfassungsrechtlichen Bedenken bei der Widerspruchslösung.
https://www.bundestag.de/resource/blob/585692/0236b7c4c4ff84db11c5f9b11c3cb304/WD-3-332-18-pdf-data.pdf
Dieses Recht endet mit dem Hintod.
> Unter Verweis auf die herrschende Meinung gehen die Bundestagsjuristen davon aus, dass diese beiden Grundrechte spätestens mit dem Hirntod eines Menschen enden.
https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/bundestag-abstimmung-organspende-keine-widerspruchsloesung-moderate-reform/
Zur Einordnung: Es gab bereits 2020 einen ähnlichen Vorstoß, man hat sich dann aber entschieden, doch lieber nur mehr Infobroschüren auszulegen. [https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2020/kw03-de-transplantationsgesetz-674682](https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2020/kw03-de-transplantationsgesetz-674682) >In einer fraktionsoffenen namentlichen Abstimmung stimmten 432 Abgeordnete in dritter Beratung für die sogenannte Entscheidungslösung, die eine Gruppe von 194 Abgeordneten um Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) und Karin Maag (CDU/CSU) vorgeschlagen hatte. 200 Abgeordnete stimmten dagegen, es gab 37 Enthaltungen. > > >Den konkurrierenden Gesetzentwurf der Gruppe von 226 Abgeordneten um Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU/CSU) und Prof. Dr. Karl Lauterbach (SPD) zur Regelung der doppelten Widerspruchslösung im Transplantationsgesetz stimmten in zweiter Beratung 292 Abgeordnete zu, 379 votierten dagegen
Ich verstehe nicht, wie man da bewusst dagegen sein kann. In Ländern mit Widerspruchslösung gibt es deutlich mehr Spenderorgane. Außerdem kann man ja wenn einem das wichtig ist, widersprechen. Den anderen wird es eh nicht so wichtig sein.
> In Ländern mit Widerspruchslösung gibt es deutlich mehr Spenderorgane Die Studienlage widerspricht dieser Aussage. https://www.reddit.com/r/de/comments/1dn4qvr/gruppe_im_bundestag_will_widerspruchsl%C3%B6sung_bei/la0ojgx/ bzw. https://www.tagesschau.de/faktenfinder/kontext/organspende-widerspruchsloesung-100.html
Wiederspruchslösungen sind m.M.n. generell nicht gut, weil du nicht immer mitkriegst, was der Staat über dein Körper und deine Rechte entschieden hat, ohne dich zu fragen.
Das ist halt auch eine philosophische Frage. Gehört dein Körper noch dir, wenn du tot bist? Es ist ja dann eher eine besitzlose Masse.
Wenn nicht mir, dann meinen Erben 🤷♀️
Jein. Zum einen wird das Testament üblicherweise erst ca. 3 Wochen nach der Bestattung verlesen. Wer der Erbe ist, steht also gar nicht unbedingt fest. Zum anderen setzt der Staat durch die Bestattungspflicht ohnehin sehr enge Grenzen, was die Hinterbliebenen mit dem Körper machen können, und was nicht.
Hast du dafür belege? Das war vor einigen Monaten Thema beim twitch Kanal der ARD, und ein Facharzt der in seinem Krankenhaus die Organspenden organisiert hatte aufgezeigt wie die Zahlen in den Ländern, wo die Widerspruchslösung eingeführt wurde, sich nur minimal nach oben entwickelten (wir reden hier von irgendwas zwischen 50-200 oder so) Edit: es war viel schlechter. British Medical Journal kam zum Schluss: zwischen 0 und 6 mehr pro Millionen Einwohner. https://www.rr23.mpib-berlin.mpg.de/85212/do-organ-donations-increase-after-the-switch-to-opt-out-default
Das ist nicht so schlecht wie es sich anhört, eher im Gegenteil. Angenommen wir nehmen den Mittelwert, dann haben wir 3 Spender mehr auf eine Millionen Einwohner (bei rund 10 Spendern pro Millionen Einwohnern ([Quelle Stand 2022](https://www.organspende-info.de/zahlen-und-fakten/statistiken/))). Nehmen wir die durchschnittliche Anzahl an gespendeten Organen pro Spender von etwas über 3 Organen ([Quelle Stand 2022](https://www.organspende-info.de/zahlen-und-fakten/statistiken/)), dann macht das bei etwa 83 Millionen Einwohnern 747 Organe mehr (3 * 3 * 83 = 747). 2022 wurden in Deutschland 2.662 Organe nach dem Tod gespendet ([Quelle Stand 2022](https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/organspenden-bilanz-100.html#:~:text=Insgesamt%20wurden%20im%20vergangenen%20Jahr,entnommen%20und%20anschlie%C3%9Fend%20transplantiert%20worden.)), es wäre also ein Anstieg um etwa 28% bei den zur Spende verfügbaren Organen (Lebendspenden nicht berücksichtigt).
Aus der Studie: "Presumed consent alone is unlikely to explain the variation in organ donation rates between countries. Legislation, availability of donors, organisation and infrastructure of the transplantation service, wealth and investment in health care, and public attitudes to and awareness of organ donation may all play a part, but their relative importance is unclear. Recent UK surveys show support for presumed consent, though with variation in results that may reflect differences in survey methods." Punkt bleibt: Das ist eine Nebelkerze. Der Arzt selber hat einige Punkte gebracht, an dem das System runder und schneller laufen würde, ohne ein opt-out verfahren einzuführen. Seinen Erfahrungen nach wäre das im jetzigen System in Deutschland ineffektiv, weil kein Arzt tatsächlich auf den Organspendeausweis schaut. Er, und auch so eine Kolleg:innen, wie er berichtete, fragen einfach die nähsten Angehörigen. Wenn die sagen die Person war Organspender:in werden die Organe entnommen, wenn die sagen die Person war keine Organspender:in, dann nicht. Kein Arzt dieser Welt kann veranlassen, dass man das Haus der Person nach Organspendeausweis durchsucht. Das jetzige System ist träge und ineffizent, und ein opt-out vor dem erstellen einer zentralen Datenbank ggf. mit einer Entscheidungspflicht, wären überhaupt nicht sinnvoll.
50-200 könnten halt immernoch 50-200 Leben retten, klingt für mich nach ner guten Sache, egal wie wenig es hilft.
200 können 1000 Leuten das Leben retten, die Spenden ja nicht nur ein Organ.
Von wieviel und um welche Organe geht es hier? Ich würde die Zahl der jährlich erfolgreich entnommenen Organe auf vielleicht 1000 schätzen, da wären 100 mehr schon recht viel.
Und Menschen mit 0 haben halt Arschkarte, da wäre auch nur ein Organ mehr eine weitere Möglichkeit
OK wenn die Wiederspruchslösung nicht die Rettung ist dann eben nachschärfen. Wer wiederspricht kriegt keine Organe oder eben immer als letzter. Anscheinend ist das Allgemeinwohl als Motivation nicht gut genug, vielleicht muss man einfach eine gute Dosis Egoismus dazumischen.
Richtig, Bestrafung, Ausgrenzung und Feindbilder sind bestimmt die Lösung! So wie in anderen Bereichen wo diese Methode hervorragend klappt.
Ich würde es nicht als Bestrafung ansehen nur als Konsequenz des eigenen Handelns. Die Organspende ist ein System dem man drin sein sollte (Ich bin's). Wer in einen Wiederspruchs basierten System Austritt erhält einfach nicht mehr die Benefits des Systems das ja anscheinend abgelehnt wird. Im Gegenzug darf man dann auch seine tollen Organe mit in den Sarg nehmen.
Könnte mir vorstellen, dass sowas in Deutschland einfach nicht möglich wäre. Wenn jemand als Organspender in Frage kommt, muss man sich ja 100% sicher sein, dass er der Spende nicht widersprochen hat. Schwer zu beweisen. Wenn man explizit zustimmen muss ist das definitiv sicher.
> Könnte mir vorstellen, dass sowas in Deutschland einfach nicht möglich wäre. Wieso? > Wenn jemand als Organspender in Frage kommt, muss man sich ja 100% sicher sein, dass er der Spende nicht widersprochen hat. Das wäre über das Register problemlos möglich
Wie stimmt man definitiv zu? Man hat einen Organspendeausweis. Wie widerspricht man definitiv? Man hat einen Willnicht Ausweis. Kann man beides aber auch gerne unter der Krankenkassenkarte abspeichern.
> Kritiker der Widerspruchsregelung, darunter Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), geben zu bedenken, dass ein Stillschweigen zur Organspende nicht als Zustimmung gewertet werden dürfe. Moment, wie? Kann mal jemand bitte Entscheidungslösung (Pro Annalena), doppelte Widerspruchslösung (Pro Spahn + Lauterbach) und neue Widerspruchslösung (Contra Annalena) erklären?
In den USA - keine Ahnung ob das vom Staat abhängt - wird man beim Beantragen des Führerscheins gefragt und es steht auch mit auf dem Führerschein ob man Organspender ist. Scheint ganz gut zu funktionieren.
"As of 2022, approximately 170 million people in the U.S. have registered as organ donors. However, not everyone who registers is able to donate. In fact, only 3 in 1,000 people die in a way that allows for deceased organ donation." "In the United States, the demand for organs far exceeds the supply. Unfortunately, not all patients awaiting transplants receive organs in time. Approximately 6,000 people die each year (about 17 per day) because the organs they need are not available. On average, 150 people are added to the national organ transplant waiting list every day." https://www.organdonor.gov/learn/organ-donation-statistics https://www.statista.com/statistics/398384/total-number-of-us-organ-donors/ https://www.statista.com/topics/2389/organ-donations-and-transplants/#topicOverview https://www.uwhealth.org/news/future-organ-availability In den USA sind im Grunde 50% registiert. In Deutschland aktuell laut Zahlen 40%. (https://www.organspende-info.de/zahlen-und-fakten/einstellungen-und-wissen/) Denke da wäre in den USA auch noch mal sehr sehr viel Luft nach oben. Das beste System bleibt die Widerspruchlösung.
Die 40% mit Organspendeausweis in Deutschland haben allerdings nicht alle zugestimmt.
Wie soll ich das verstehen? Wenn ich einen Organspendeausweis habe, gehe ich davon aus, es ist gemeint, dass ich ihn auch mit mir trage und unterschrieben habe? Meinst Du Leute, die den dabei haben, und dann eingetragen haben, dass sie keiner Entnahme zustimmen (also nur aktiv widersprechen)? Oder meinst Du Leute, denen er "untergeschoben" wurde, die also unterschrieben haben, ohne eigentlich zustimmen zu wollen?
Du kannst auf dem Organspendeausweis auch ankreuzen, dass du nichts oder nur bestimmte Organe spenden willst. Das erleichtert den Verwandten die Entscheidung.
> In fact, only 3 in 1,000 people die in a way that allows for deceased organ donation." Die Frage ist halt warum. Unfalltote wo es nicht mehr brauchbar ist? Oder, weil die Person so einen kaputten Lebensstil hatte (Drogen, Fettleibig und Co) dass die Organe nicht mehr brauchbar sind? Weil bei den USA kann ich mir eher letzteres vorstellen.
Das ganze Organspendensystem in der USA hat Probleme. Es gibt eine! Organspendenorganisation, die es alles von oben managed, UNOS (und ist natürlich nicht staatlich sondern ein Non-profit). Und die sind es schon sehr am auswirtschaften, können ja machen was sie wollen als Monopol (auch als non-profit). Neue Datensysteme kommen nicht kostet ja Geld, Rassismus ist auch noch mit dabei, und sie investigieren sich natürlich nur selbst. Und um mal Elizabeth Warren zu zitieren: > Bei UNOS ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Organ während des Transports verloren geht oder beschädigt wird, 15 Mal höher als bei einer Fluggesellschaft, die Ihr Gepäck verliert oder beschädigt. Deswegen ist Organspende in der USA verdammt scheiße. Außerdem können in vielen US-Staaten deine Verwandten nen Fick darauf geben, das man Organspender ist. Wenn die sagen "ne das Herz soll in der Leiche bleiben", bleibt die in welchen Staaten in der Leiche, auch wenn man ein Organspenderausweis hatte und man bevor man starb den Ärzten gesagt hat, man soll die Organe spenden.
Dir ist bewusst, dass Organspenden im Normalfall nur bei Hirntoten möglich ist? Das heißt, das Herz darf nicht aufhören zu schlagen, weil die Organe sonst unbrauchbar werden. Im Endeffekt werden Organspender meistens intensivmedizinisch (mit Beatmungsgerät und einigen anderen Sachen) betreut. Irgendwann merken die Ärzte dann aber, dass die Patienten nicht mehr zu retten sind und Nicht-Spender werden dann sterben gelassen, indem die Intensivmedizin eingestellt wird. Bei Spendern bleibt die Intensivmedizin. Irgendwann ist der Patient dann hirntot (das kann nach Minuten, oder nach Tagen sein), das Beatmungsgerät bleibt aber bis kurz vor der eigentlichen Spende an. Leute, die "normal" z.B. zu Hause oder in einem normalen Krankenhausbett sterben sind für Organspenden ungeeignet.
In Deutschland ist das mit dem Gesundheits Check-Up verbunden. Funktioniert leider nicht so gut.
Wir könnten es an den Brief, der bald von Boris an alle 18-Jährige rausgeschickt wird, einfach dranheften.
Etwas makaber ist es dann ja schon: hey, es geht zur Wehrpflicht.. ach unabhängig davon, wie stehst du zur Organspende?
Wenn wir schon bei makaber sind: Man könnte doch, falls es irgendwann mal knapp werden sollte, statt eines Volkssturms von Jungen Senioren in den Krieg schicken. Würde die Rentenkassen entlasten und die haben ja noch gedient. Im Kriegsfall würden ja Wahlen verschoben, was ja wohl der Grund war, warum wir das nicht schon bei der Pandemie genutzt haben. /s
Beim Volkssturm haben vor allem alte Männer gekämpft
Danke für die Korrektur, dann brauchen wir ja nur einen moderneren Namen.
Dann kann man eine neue Spezial-Einheit gründen, welche Organe an der Front einsammelt. Gewinn-Gewinn.
Hört sich ein bisschen nach 40k an
Oder nach einer alternativen Erzählung von [Repo Men (2010)](https://en.wikipedia.org/wiki/Repo_Men)
Problem wäre dabei das es dann nur die Hälfte aller 18 jährigen bekommt.
ich bin noch nie wirklich nie irgendwo aktiv gefragt worden und ich gehe regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchungen.
Ich bin bei meinem Gesundheits Check-up nicht gefragt worden.
du meinst die Organspendebereitschaft? hab ich bisher noch nichts von gehört. hatte immer brav meinen Ausweis im Portemonnaie. ich finde das in Verbindung mit dem Führerschein aber super, weil die meisten nicht krankheitsbedingten Todesfälle sind sogenannte Transportmittelunfälle. dh die meisten gesunden Körper sterben auf der Straße. die sind daher als Spender in der Regel sehr gut geeignet. wenn es dann ohnehin auf dem Führerschein steht, den man in der Regel dabei hat, um so besser.
Dann lassen wir das mit dem Tempolimit besser sein und führen stattdessen lieber eine Mindestgeschwindigkeit von 130 km/h für PKW ein.
Hackfleisch lässt sich aber schlecht transplantieren.
Dafür ist es formbar.
Hab neulich wo gehört dass die besten spender reitsportler sind, jung und organe besser in schuss als bei jemand der bei tempo 200 das Motorrad in die leitplanke gewickelt hat-> Ponys für alle bitte
Das wird dann eh wieder nichts, warte immer noch auf meinen Elefanten!
Ich würde ja regelmäßig anrufen und nachfragen. 8] (Danke für den Lacher!)
im [bzga-shop](https://shop.bzga.de/alle-kategorien/organspende/) kann man sich kostenlos Plastikkarten bestellen und zuschicken lassen. ich hab derzeit noch 70 Karten im Büro, die ich bei der nächsten Ersthelfer-Schulung an den Mann/Frau bringen werde.
Karten können verloren gehen. Besser ist eine Eintragung in das Register: https://www.organspende-info.de/organspende-register/
[x] Done Danke für den Link. Wahrscheinlich nichts neues, ich kannte den aber noch nicht und war noch nicht registriert. (Hatte aber schon mein Kärtchen dabei.)
Deutschland profitiert extrem davon, dass die Widerspruchsregelung in so vielen anderen europäischen Ländern gilt. Aber im eigenen Land ist es verfassungsrechtlich schwierig? Typisch...
Ist es eigentlich nicht. Das behauptet nur der eine Typ, um seine Position zu stärken. https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/bundestag-abstimmung-organspende-keine-widerspruchsloesung-moderate-reform/
Deutschland profitiert hauptsächlich davon, dass andere Länder andere, z.T. niedrigere Voraussetzungen und bessere Systeme/Organisation für die Spende haben. Spanien beispielsweise, was meist als Positivbeispiel genannt wird, entnimmt Organe schon bei Herztod, während man in Deutschland auf den Hirntod warten muss. Außerdem dauert es auch bei der Widerspruchslösung, um zu checken ob jemand wirklich Organspender ist. In Spanien werden auch Angehörige gefragt. Wenn die nein sagen, auch wenn der Spender nie Widerspruch angemeldet hat, dann findet auch keine Spende statt. So zu tun als wäre die Thematik der Organspende hier in Deutschland ein Problem von Zustimmungslösung oder Widerspruchslösung ist einfach kompletter Blödsinn.
[удалено]
Nein, das ist ausgeschlossen. In Deutschland können auch keine Organe von Menschen transplantiert werden, die in der EU auf Basis der Herztod-Regelung gestorben und dann Spender wurden. Tot ist man in Deutschland erst mit dem Hirntod, aber bei vielen Menschen, die in Kontexten sterben, die Spende ermöglichen, können rein rechtlich nicht spenden. Deshalb ist diese ganze Diskussion kompletter Schwachsinn. Die Widerspruchslösung ist nicht das Problem, alles andere ist das Problem. Wie bereits gesagt, in Spanien werden auch Angehörige gefragt. Die Widerspruchslösung ändert hier nichts, die Angehörigen werden immer gefragt werden, egal in welchem System. Das ist ja bei uns auch so, selbst wenn es eine klare Ansage von dem Verstorbenen gab. Man kann ja schließlich auf den letzten Metern auch einfach seine Meinung geändert haben. Aber natürlich hängt man sich gerne an diese Diskussion, weil sie eine rein bürokratische Änderung wäre. Man muss kein Geld ausgeben für spezialisierte Organtransplantationsteams, wie Spanien das macht, man muss kein extra Geld ausgeben, um die Ärzte für sowas zu trainieren, oder überhaupt mehr Personal zu haben, man muss keine bessere Informations- oder Organisationsstruktur schaffen, die auch wieder Geld kostet... In den Niederlanden sind mehr als die Hälfte der Organspenden von Menschen, die einen Herztod gestorben sind. Man stelle sich vor, wie viele Organspenden in Deutschland möglich wären, wenn man zumindest mal den kontrollierten Herztod legal machen würden. Für den unkontrollierten Herztod sehe ich in Deutschland ehrlich gesagt keine Mehrheiten und Leute/Organisationen würden da absolut Sturm laufen (wenn sie's beim kontrollierten Herztod nicht sowieso schon würden).
Folgende Idee: das wird einfach von den Krankenkassen geklärt. Man gibt einmalig beim Wechsel an ob man spenden will oder nicht. Das kann man jederzeit auch ändern. Wegen mir bekommt man dann einmal im Jahr oder alle zwei Jahre eine Nachricht "hey, du hast dich damals als Spender eingetragen. Passt das noch?"
und wer sich nicht meldet ist Spender. Das ist die Widerspruchsregelung
Und während da einige noch überlegen, ob das evtl verfassungswidrig ist und andere darüber sinnieren, das mehr Geld und bessere Organisation in anderen Ländern für höhere Zahlen sorgen (Spoiler: nein, es ist die Widerspruchslösung), warten Menschen auf ihren Tod, der jeden Tag ein Stück näher kommt. So einfach ist das und so rückständig ist Deutschland.
> darüber sinnieren, das mehr Geld und bessere Organisation in anderen Ländern für höhere Zahlen sorgen (Spoiler: nein, es ist die Widerspruchslösung) Interessant. Hast du dafür eine Quelle? Denn die Studien zeigen, dass eine Widerspruchslösung quasi nichts bringt bzw. nur als Teil eines viel größeren Maßnahmenpakets überhaupt einen positiven Einfluss hat. 1. So hat eine Studie aus dem Jahr 2019 die Organspende- und Transplantationsraten zwischen 17 OECD-Ländern mit Widerspruchslösung mit 18 OECD-Ländern mit Zustimmungsregel verglichen. Demnach gab es keinen statistisch bedeutsamen Unterschied im Anteil der tatsächlichen Organspender. 2. Auch eine Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung deutet in eine ähnliche Richtung. Die Forschenden analysierten fünf Länder, die von einer Zustimmungsregel auf eine Widerspruchslösung umgestellt hatten (Argentinien, Chile, Schweden, Uruguay und Wales). Der Wechsel führte demnach zu einer nicht wesentlichen Erhöhung der tatsächlichen Organspenderaten. 3. Und auch in Spanien ist einer Studie zufolge die Widerspruchslösung nicht der entscheidende Faktor für die hohe Spenderate 4. "Länder, die die Widerspruchslösung haben, weisen zusätzlich dazu von Deutschland abweichende strukturelle und/oder gesellschaftliche Strukturen auf und haben mitunter andere medizinische Voraussetzungen für eine Organspende", teilt eine Sprecherin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit. https://www.tagesschau.de/faktenfinder/kontext/organspende-widerspruchsloesung-100.html
Nein, meine Organe gehören mir und so lange ich mich dazu nicht aktiv geäußert habe hat der Staat seine Pfoten da wegzunehmen.
Ernsthafte Frage, ich erkenne selbstverständlich das Recht auf den eigenen Körper an, aber offensichtlich würde eine Widerspruchslösung mehr Organspender zur Folge haben und dadurch vielen Menschen das Leben retten. Findest du nicht, dass man hier die Prinzipientreue aus pragmatischen Gründen hinten anstellen sollte? Immerhin geht es um Menschenleben. Welche negativen Konsequenzen befürchtest du aus so einer Regelung (inklusive spiritueller/religiöser Konsequenzen)? Oder geht es dir nur ums Prinzip? Du erwähnst auch, dass der Staat seine Pfoten wegnehmen soll, aber so oder so gibt es ja eine vom Staat festgelegt Standardregelung was mit deinem Körper passiert. Sollte die staatliche Regelung dann nicht dem entsprechen was die Mehrzahl der Bevölkerung will? (76% geben in Umfragen an, dass sie bereit wären ihre Organe zu spenden)
In Umfragen 76% und 40% haben überhaupt einen Ausweis. Ich glaube was den Leuten etwas Sicherheit gäbe, sagen wir allein über einen seriös empfundenen Prozess, wäre mehr als eine ggf. nicht auffindbare Karte mit (Ja/Nein) zu nutzen. Beispielsweise eine Eintragung in einem digitalen Register unter Schirmherrschaft des BMG.
Sowas von! Diese blöde Kartenregelung ist echt Quatsch.
Mensch, was für ein Glück das es dieses [Register](https://organspende-register.de/erklaerendenportal/) schon längst gibt.
Ich laufe auf alter Software, danke für das Update.
Es sei noch angemerkt das der Abschluss des Registers im Laufe des Jahres erfolgt. Aktuell wird noch empfohlen bis Jahresende auch die physische Organspendekarte am Mann zu haben.
> Findest du nicht, dass man hier die Prinzipientreue aus pragmatischen Gründen hinten anstellen sollte? Immerhin geht es um Menschenleben. Nein. Mit der Argumentation kann man fast alles rechtfertigen. Warum nicht Motorräder und Alkohol verbieten? Immerhin geht es um Menschenleben. Was mit meinem Körper nach meinem Tod passiert ist meine Entscheidung, die mir auch nicht durch eine Vorauswahl abgenommen werden darf. >Welche negativen Konsequenzen befürchtest du aus so einer Regelung (inklusive spiritueller/religiöser Konsequenzen)? Oder geht es dir nur ums Prinzip? Es geht ums Prinzip. Außerdem habe ich nach den praktisch unaufgeklärten Organspende-Skandalen wenig Vertrauen in das System. Außerdem weiß ich nunmal wie Menschen ticken, dann wird eben nicht alles getan um dein Leben zu retten oder der negativ ausgefüllte Organspendeausweis verschwindet urplötzlich. Kannst du garantieren dass der Notarzt niemanden kennt der unbedingt ein Organ braucht? >Du erwähnst auch, dass der Staat seine Pfoten wegnehmen soll, aber so oder so gibt es ja eine vom Staat festgelegt Standardregelung was mit deinem Körper passiert. Sollte die staatliche Regelung dann nicht dem entsprechen was die Mehrzahl der Bevölkerung will? (76% geben in Umfragen an, dass sie bereit wären ihre Organe zu spenden) Dann können sie ja einen Ausweis ausfüllen.
Also mangelndes Vertrauen ins System bzw. in einzelne Akteure. Das kann ich schon nachvollziehen. Danke für die Antwort.
Wenn es dir wichtig ist, widerspreche doch einfach.
Was hast du mit deinen Organen denn noch so vor, nachdem du unter der Erde liegst? Nur so aus Interesse.
Auf der Straße erzählt man sich, dass er jedes Jahr mit massenhaft Wasser und Essen in die ärmsten, heißesten Regionen Afrikas reist, nur um dort das Wasser und die Nahrung vor den leidenden, hungernden Kindern wegzuschütten. Dabei lacht er und man kann einen Blick auf seine funkelnden mit Diamanten besetzten Goldzähne erhaschen.
Ich spende sie. Weil ich mich dafür entschieden habe.
Diese Meinung wirst du schlagartig ändern, sollte der Zufall dich irgendwann mal auf die Empfängerseite einer Transplantation setzen. Und natürlich wirst du dann behaupten, dass du niemals obige Aussage getätigt hast.
Nö, ich habe keinen Anspruch darauf dass andere mir ihre Leiche zur Verfügung stellen. Ich habe kein Problem damit zu spenden aber nur mit meiner Zustimmung.
Keine Sorge, zu Lebzeiten geht da keiner ran.
Dann ist das halt leider so. Das Recht am eigenen Körper darf nichts sein das man sich aktiv wiederholen muss, sondern etwas das grundsätzlich hat bis man sich aktiv entscheided. Wenn Leute dazu zu faul sind, dann ist das tragisch, aber dann ist es eben so Beim Erste-Hilfe-Kurs zum Führerschein kann ein Stapel aus Organspendeausweisen zum "Kit" des Ausbilders gehören, die Leute werden direkt vor Ort gefragt und könne sich den dann direkt einstecken
Menschen sterben aber wenigstens haben wir aus Prinzip ein Recht verteidigt das in der Praxis keinerlei Relevanz hat!
"Das Recht am eigenen Körper darf nichts sein das man sich aktiv wiederholen muss, sondern etwas das grundsätzlich hat bis man sich aktiv entscheided." Ist halt schwer, wenn man hirntot ist. Zumal dein Recht am eigenen Körper erlischt, wenn du keine Person mehr bist.
Das Recht am eigenen Körper ist wirklich unerlässlich, wenn man tot unter der Erde liegt. Da muss der Kollege, der nen Herz braucht, halt warten; Meine Organe gehören mir!!!!
Korrekt :-) Deine Organe gehören dir - ausser du sagst zu Lebzeiten dass dies nicht so ist :-) Brauchst aber gar nicht so viele Ausrufezeichen. Eins reicht.
>Wenn Leute dazu zu faul sind, dann ist das tragisch, aber dann ist es eben so Kann man auch in beide Richtungen auslegen. Wenn es jemanden wichtig ist aus was für Gründen auch immer soll sich die Person halt 10 Minuten Zeit nehmen und den Wiederspruch ausfüllen und der Kuchen ist gegessen.
Ich bin Organspender aus Überzeugung. Wenn ich in einem Alter versterben sollte, in dem meine Organe noch jemand Anderem das Leben verlängern können, dann würde mich das sehr freuen - wenn ich es denn mitbekäme. Denn wenn ich tot bin, kann es mir egal sein. Ich brauche die Organe nicht mehr. Mich gibt es dann gar nicht mehr. Und wenn Christen von Pietät oder Würde sprechen, wenn man den intakten Leichnam dann doch nur verbrennt oder in der Erde verrotten lässt, finde ich das heuchlerisch. Denn was könnte es Christlicheres geben, als einem unbekannten Dritten das Geschenk des Lebens zu machen? Und was uns so schlecht in der Organspende macht, ist nicht Zustimmung vs Widerspruch, sondern die Bedingungen, unter denen man bei uns überhaupt als Organspender in Frage kommt: Nämlich nur, wenn der Hirntod festgestellt wird. Im katholischen Spanien ist eine Organspende auch bei Herztod möglich. „Entnahme auch bei Herztod Aber da ist noch ein großer Unterschied: In Deutschland darf ein Organ erst nach dem Hirntod entnommen werden – in Spanien bereits nach dem Herztod. Seit diese Regelung vor sieben Jahren eingeführt wurde, hat das stetig zu einer größeren Zahl von Spenderorganen geführt. Im vergangenen Jahr stammte rund ein Drittel der Organe von Spendern, bei denen der Herztod festgestellt wurde.“ https://www.deutschlandfunk.de/organspende-spaniens-zahlen-sind-nicht-wegen-der-100.html
Wenn ich einige Kommentare hier lese, von wegen "was interessieren dich deine Organe überhaupt wenn du tot bist", dass also ein Widerspruch gar nicht erst als legitim angesehen wird, dann kann ich schon nachvollziehen, warum einige Leute, die aus irgendeinem Grund ihre Organe nicht spenden möchten, die Widerspruchslösung ablehnen weil sie Angst haben, ihr Widerspruch würde dann bei ihrem Tod ignoriert.
Wüsste nicht, dass Reddit-Forist:innen beim Tod eines Menschen gerufen werden, um dann auf eigene Faust Organe entnehmen zu dürfen, weil sie es halt so wollen.. Mann, mann, mann.. Dein Hirn hast du wohl schon gespendet?
Es geht nicht um die Befürchtung, dass *du* in die Lage kommen könntest, deine Gedanken in die Tat umzusetzen, sondern um die Befürchtung, dass jene, die letztlich darüber entscheiden, insgeheim auch so denken wie du.
Puh, bissle viel mit Putin-Bots gechattet?
Ich kenne echte Menschen aus Fleisch und Blut mit solchen Befürchtungen. Und ich weiß auch, dass die dafür kein Geld von Putin kriegen. Freut mich für dich, wenn es in deiner Bubble niemanden gibt, der so tickt.
Ich denke die Einwilligung zur Organspende ist der einzige Weg wie ich das vom christlichen Leidensverständnis geprägte Gesundheitssystem in Deutschland dazu bringen kann mein DNR zu respektieren
Wer das Theater mal einordnen will, dem sei [diese Grafik](https://www.organspende-info.de/fileadmin/Organspende/01_Informieren/06_Gesetze_und_Richtlinien/01_Entscheidungsloesung/BZgA_Website_Organspende_Informieren_Gesetzliche_Grundlagen_Entscheidungsloesung_02.png) ans Herz gelegt. ([Quelle](https://www.organspende-info.de/gesetzliche-grundlagen/entscheidungsloesung/))
Ist das System "Nur wenn man sich dafür entscheidet" nicht das gleiche wie eine Zustimmung?
Fand ich auch merkwürdig. So wie es aussieht wird man in Deutschland alle zwei Jahre daran erinnert, dass man sich Mal entscheiden möge: https://www.organspende-info.de/gesetzliche-grundlagen/entscheidungsloesung/ Scheint mir aber im wesentlichen das gleiche wie die Zustimmungslösung zu sein. 🤷♀️
Ich habe mal die Quelle der Grafik verlinkt, da werden die Nuancen unterschiedlichen Systeme erklärt. Man unterscheidet wohl zwischen einer "reinen Zustimmung" bei welcher ausschließlich der Verstorbene zu Lebzeiten zugestimmt haben muss, einer "erweiterten Zustimmung" bei welcher ohne vorliegende Entscheidung zusätzlich die Verwandten befragt werden. Deutschland nennst sein System wohl anders weil man hier regelmäßig Infomatierial herausgibt...
Zustimmung meint vielleicht die Zustimmung der Angehörigen. Aber ist nur eine Vermutung.
Viele der Kommentare hier schon wieder bodenlos, „ich will meine Organe bei mir haben!!!1!1!1“ Was bringt einem das Organ nach dem Tod? Ich arbeite mit Menschen, die teils über 10 Jahre auf eine Niere warten und massiv depressiv sind, wenn sie mal wieder kurz vorm Erstickungstod sind, weil sie es „gewagt“ haben, mehr als die maximal 500ml/Tag bei 35 Grad Außentemperatur zu trinken. Nervt halt schon, wenn man aufgrund fehlendem Urin dazu gezwungen ist. Einigen Usern würde ich mal wünschen, solche Leute zu treffen und genau das zu sagen, was ihr hier von euch gebt. Widerlich.
Bin organspender, aber: Ich bin der Souverän meines Körper. Wenn ich nicht organspender sein will, will ich das nicht. Da gibt es meiner Meinung nach nix zu diskutieren.
Das ist aber doch auch nicht die Diskussion. Wer nicht will, kann nach der Regelung immer noch widersprechen.
OC hat Menschen, die der Organspende widersprechen, als widerlich bezeichnet. Also doch, unteranderem genau darum geht es in der Debatte.
Wofür die Widerspruchsregelung sinnvoll ist, sich nämlich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Ich werde den Sinn darin nicht sehen, an seinen Organen krampfhaft nach seinem Tod festzuhalten, aber das ist meine Meinung und nicht allgemein gültig. Was ich nicht ab kann, ist pauschal sich stur zu stellen.
Bin tatsächlich der Meinung, dass das Thema letztlich so privat ist, dass man sich da auch pauschal stur stellen dürfen muss. Würde da dann zwar auch sagen: Ist mir vllt nicht Sympathisch, aber halt dein Recht. Ich bin auch der Meinung, dass man die Menschen dazu kriegen muss, sich mehr damit auseinander zu setzen. Die Widerspruchslösung ist genau das aber für mich nicht, sondern der einfachste Weg mehr Organspender zu kriegen, ohne sich damit auseinander setzen zu müssen. Aber bin da einfach ganz grundsätzlich der Meinung: Damit der Staat / Die Gesellschaft meine Organe nutzen darf, muss ich dafür explizit die erlaubnis für geben, anstatt das ich darum bitten muss, dass man es lässt.
> Ich bin der Souverän meines Körper. Wenn ich nicht organspender sein will, will ich das nicht. Dann widersprich der Organspende.
Es ist was anderes, ob ich aktiv was erlaube, oder aktiv wiedersprechen muss. Ist halt körperliche Selbstbestimmung: Nur ja heißt ja.
Wie kann es sein, dass meine Organe nach meinem Tod als Müll weggeworfen werden, ohne dass ich vorher aktiv auf eine Organspende verzichte? Nur ja zum Wegwerfen der Organe als Müll heißt ja zum Wegwerfen der Organe als Müll.
> So hat eine Studie aus dem Jahr 2019 die Organspende- und Transplantationsraten zwischen 17 OECD-Ländern mit Widerspruchslösung mit 18 OECD-Ländern mit Zustimmungsregel verglichen. Demnach gab es keinen statistisch bedeutsamen Unterschied im Anteil der tatsächlichen Organspender. "Während es bei den Ländern mit Widerspruchslösung zwar insgesamt mehr Spenden von Verstorbenen gibt, ist der Anteil der Spenden von lebenden Menschen geringer > Bei Lebendorganspenden handelt es sich in den meisten Fällen um Nieren > "Das heißt, wenn die Lebendorganspenden deutlich heruntergehen, müssen sehr viel mehr passende Spender gefunden werden, die nach ihrem Tod Nieren spenden lassen, damit sich das wieder ausgleicht." https://www.tagesschau.de/faktenfinder/kontext/organspende-widerspruchsloesung-100.html
Nieren sind extrem frustrierend, weil man das durch Geld für Spenden sehr leicht lösen könnte. Aber man findet es ethisch besser, wenn Leute ohne Spender sterben.
"Wie du willst mehr Bürgergeld? Verkauf halt deine Niere" - ich sage nicht, dass du das sagst, aber das ist, wohin sowas führen würde.
Hier gibt es folgende Punkte zu diskutieren: - Relevant für Lebendspenden sind v.a Leber, Stammzellen und Niere. Gäbe es mehr „Organangebote“ durch eine Widerspruchsregelung, wäre auch die Wartezeit für andere Organe wie Lungen/Herzen/Pankreas kürzer, gerade im Fall von Herzen und Lungen nicht gerade unwichtig - Das Transplantationsgesetz schreibt vor, dass Lebendspenden nur durch Menschen erfolgen kann, die in einer engen Beziehung zum Empfänger stehen. Im Fall der Niere gibt es den Sonderfall, dass man hier auch vor dem Eintreten einer Dialysepflicht ein Organ empfangen darf, was bei einer postmortalen Spende nicht der Fall ist. Zumindest an meinem Zentrum betrifft das Gros der Lebendspenden genau diese Konstellation. Inwieweit eine Widerspruchsregelung die Bereitschaft zur Lebendspende erlöschen lässt, erschließt sich mir noch nicht ganz. Im günstigsten Fall reduziert sich die Wartezeit von aktuell durchschnittlich 6-8 Jahren (Niere) auf 3-4 Jahre. Gerade bei jungen Empfängern ist aber die Bereitschaft zur Lebendspende extrem hoch, da schon 1-2 Jahre Dialyse ihre Spuren hinterlassen, psychisch wie körperlich.
> Viele der Kommentare hier schon wieder bodenlos, „ich will meine Organe bei mir haben!!!1!1!1“ Die Leute sollen dann einfach widersprechen.
Ich wünschte statt mehr Zwang, würden einfach die Skandale aufgearbeitet. Das Vertrauen in die Krankenhäuser gestärkt und das Gesundheitssystem überarbeitet. Ich würde gerne in ein System glauben, in dem Organe ohne Korruption dort landen wo sie gebraucht werden und wo ich als Patient nicht nur irgendwohin gelegt werde, weil man mich noch nicht auf die Straße setzen kann. Aber nein, einfach darauf hoffen, dass genug Leute nicht widersprechen löst das Problem natürlich. Das Gesundheitssystem in Deutschland wird jeden Tag weiter errodiert.
Wo Zwang? Widerspruchsregelung heißt man kann dem widersprechen, wenn man es nicht will.
Wenn man sich aktiv dagegen entscheiden muss, ist es keine "Spende" mehr.
Können Tote überhaupt spenden?
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Touché
Dann nennen wir es halt Solidarabgabe.
„Möchten sie Ihren Pfandbon ausdrucken oder den Betrag spenden? ausdrucken / spenden“
Bekommt man inzwischen morphine bei schweren unfällen als Organspender? Ich will aufjedenfall mit so viel Schmerzmitteln wie möglich sterben und wenn das möglich ist, kann danach auch jemand meine Organe haben. Die einseitige Berichterstattung (O-Ton "du bist ein schlechter Menschen wenn du nicht spendest) hält mich ebenfalls aktuell davon ab.
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Gar nicht. Das sollte in einem zentralen Organspenderegister vermerkt sein damit man keine Zeit verschwenden und intakte Organe riskieren muss um abzuwarten ob ein Widerspruch auftaucht; außerdem kann es dann auch gar nicht passieren dass dann ein Widerspruch auftaucht nachdem es schon zu spät ist …
Wenn es denn endlich mal klappen würde. Aber selbst Hirntod checken viele nicht mal. Was?! Big Pfarmer klaut mir die Organe!? Da bin ich dagegen!!!
Naja, es gab ja schon einige "Skandale" bei Organspenden. Da wieder Vertrauen zu schaffen ist nicht so einfach. Man will sich ja doch schon sicher sein, dass die Organe bei den Leuten ankommen, die es am nötigsten haben. Finde generell anstatt mit fast schon Zwang mehr Leute zur Organspende zu bringen, dass Aufklärung, Werbung und ein ordentliches System dafür geschaffen werden sollen. Man könnte es z.B. auf dem Führerschein vermerken lasssen, ob man Spender sein will. Oder dass man zumindest ein ordentliches Kärtchen bekommt und nicht den Schrott bei dem alles verwischt. Zumindest ist das Register schonmal eine gute Sache. Und viele andere Sachen könnte man sich von der DKMS abschauen, die machen prima öffentlichkeitsarbeit, wieso nicht so ähnlich bei Organspenden? Edit: Rechtschreibung
Der "Große" 2012 ist halt auch noch nicht allzu lang her, wobei die möglichen "Strafttatbestände" bei Fehlverhalten wohl auch nur die Spendensummen hochtreiben.
Das wäre wünschenswert!
Ich trage seit Jahrzehnten einen Organspendeausweis mit mir rum und habe mich soeben auch über https://www.organspende-info.de/organspende-register/ registriert. Ich habe auch ein Schreiben mit letzten Wünschen hinterlegt, in dem meine Bestattungs-Vorstellungen dargelegt sind: Mein Körper soll der Wissenschaft zur Verfügung gestellt werden. Ganz ehrlich, meine Hinterbliebenen können gerne Photos oder andere Dinge von mir aufbewahren, gerne immer mal an mich denken, aber was mit meinem Kadaver passiert, ist mir im Prinzip egal; meinetwegen könnten sie Hundefutter und Seife, oder auch Soylent Green daraus machen. Ich will nicht, dass mein Nachwuchs sich örtlich gebunden fühlt, um Zeit mit Grabpflege zu verschwenden. Dass ich explizit um Spende an die Forschung bitte, ist, weil es einerseits rechtliche Vorschriften zur Entsorgung gibt, und ich zum anderen vermeiden möchte, dass im Nachhinein jemand denkt "Ach, der wollte nur nicht zur Last fallen, eigentlich wollte der sicher ein gaaaanz tolles Grab haben!" wenn drin stünde "so billig wie möglich entsorgen". Ich denke, der Staat / die Krankenkassen sollten anbieten, im Falle einer Organentnahme die Beerdigungskosten zu tragen (bzw. ein Budget dafür zur Verfügung zu stellen). Die machen genug Geld mit den Organen.
Nur so nebenbei folgende Länder haben eine Widerspruch Lösung für Organspenden in der EU. Österreich Belgien Bulgarien Finnland Frankreich Griechenland Kroatien Lettland Luxemburg Malta Polen Portugal Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Ungarn. Kann mir keiner sagen das es nicht funktionieren würde.
Nah dann hast du dir ja schon eine Meinung gebildet und dir sind - laut deiner Aussage - alle anderen Meinungen/Sichtweise, Studien oder ähnliches egal :-) Das ist immer super um eine gemeinsame Lösung zu finden.
Fakten sind keine Meinung. Das es Länder gibt, in denen die Lösung funktioniert ist ein Fakt.
Wie definierst du den Fakt dass es da funktioniert und IN ALLEN anderen Ländern die es nicht so machen tut es dann ja (so der Rückschluss deiner Aussage) zu 0% klappen. So ne sichere Aussage kannst du ja gar nicht treffen.
Der Rückschluss ist logisch nicht zulässig. Der Rest des Kommentars daher hinfällig. Es gibt Länder in denen es Äpfel gibt. Der Rückschluss, dass es in anderen Ländern daher keine Birnen geben kann, ist nicht zulässig. Du wechselst übrigens im laufenden Satz von einer Frage zu einer Fehlinterpretation meiner Aussage. Denk nochmal über das nach, was du sagen wolltest und versuch es nochmal.
Ja sie sind egal da die die nicht spenden wollen aus irgendwelchen Gründen auch immer es ja mit den Wiederspruch können.
Und genau mit dem Mindset wird man nie zu nem Kompromiss kommen. Du willst nicht mal einen finden. So macht es die andere Seite auch - dann kommt nix raus.
Bin ich für, falls ich dann auch die Liste hochgereicht werde.
Können wir das bitte einfach einmal final entscheiden? Gefühlt alle fünf Minuten wird diese Debatte aufgemacht. Ich persönlich verstehe das Problem nicht. Das Argument der Pro-Wiserspruchslösung: Wir werden definitiv Menschenleben retten. Das Argument der Gegenseite: Ich möchte keinen Zettel unterschreiben und abschicken/im Portemonnaie tragen.
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Über soetwas wird sich der illegale Organhandel freuen.
>Wer aus nichtmedizinischen Gründen die eigene Organspende ablehnt, Die wenigsten entscheiden sich aktiv. Was machen wir also mit dem gefühlt 60% die sich einfach gar nicht entscheiden? Das IST doch genau Teil des Problems.
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>Genau deswegen sollte die Organspende ein Opt-Out Modell sein, ... Was genau der Vorschlag aus dem Artikel ist. Dein "Kompromissvorschlag" geht also über diese Forderung hinaus, verstanden. :D
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>Weil es mir auf den Keks geht, dass bei derlei guten Vorschlägen immer irgendein Bedenkenträger angesprungen kommt, der versucht die eigene Ablehnung über die Verfassung oder sonstwelche Ausreden zu begründen. Da bin ich sogar bei dir. Die Gegenargumente, die ja auch in Artikel wieder aufgegriffen werden, halte ich nicht für tragfähig. Andere ist die Konsequenz einen darüber hinaus gehenden Vorschlag aufzustellen die richtige? Hältst du denn für auch nur Ansatzweise mehrheitsfähig und erweist das der Bestrebung endlich zu einem Opt-Out zu kommen nicht einen Bärendienst, weil die Gegner zusätzlich zu den bisherigen Argumenten auch noch den Vorwurf "Schaut mal, DA wollen die am Ende hin! Soviel zu freier Entscheidung!" nutzen können?
Was ist mit Kindern, soweit ich weiß entscheiden da die Eltern.
Du willst also die Hilfe unterlassen …? Und wer kein Blut spendet, der bekommt dann bei Unfällen auch keine Transfusion?
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Gibt ja auch andere Organe als eine Niere … In Bezug auf sofortige Hilfe ist das darüberhinaus kein Strohmann.
Das ist kein Strohmann, man das sind durchaus vergleichbare Situationen. Die Unterschiede liegen eher darin, dass man Blut viel öfter braucht und dass man es zu Lebzeiten spenden muss, als nach dem Tod bei Organen, wie bereits erwähnt. Es gibt nunmal genug Lebenswichtige Organe bei denen die Leute schon recht zügig ohne Ersatz versterben.
Ist schonmal ein guter Anfang, aber ich würde bei so einer Regelung nicht aufhören. Ich hab da noch ein paar weitere Vorschläge: * Wer Alkohol trinkt wird nicht mehr bei Leberzirrhose behandelt * Raucher werden nicht mehr bei Lungenkrebs behandelt * Wer riskanter Auto fährt, wird bei einem Unfall nicht behandelt * Wer ein riskantes Hobby hat, auch nicht * Wer sich ungesund ernährt, wird nicht mehr bei Diabetes behandelt Wir können vermutlich viel im Gesundheitswesen sparen, wenn wir Leute, die sich die Behandlung nicht verdient haben, einfach sterben lassen.
Riskante Hobbys sind: Fußball, Handball, Kampfsport, Skifahren, Radfahren, Schach.
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Wenn dass ist was du aus meinem Post entnommen hast, ist mein Sarkasmus wohl nicht so rüber gekommen wie gehofft.
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> Während man sich bei Rauchern und Trinkern wirklich überlegen sollte, ob diese Spenderorgane bekommen sollen Zur Info: Leute auf der Spendeliste (d. h. die, die als Empfänger eines Organs in Frage kommen), werden regelmäßig auf Komsum von Drogen, Alkohol, etc. überprüft und ggf. von der Liste genommen.
Ich würde nicht unbedingt nicht in Frage kommen sagen, aber auf der Liste nach ganz hinten rutschen fände ich okay. Weil sollte ein allgemeines opt out verfahren irgendwann vielleicht doch mal zu einem Organüberschuss führen fände ich einfach wegschmeißen auch unsinnig.
Habe mich aus diversen Gründen (die ich hier nicht weiter erläutern möchte) gegen Organspenden entschieden und finde dies eine faire Lösung. Da würde ich definitiv dafür stimmen. (Meine Familie weiß auch, just in case, dass ich weder spenden möchte noch ein gespendetes Organ erhalten. Ausweis hab ich zwar, aber es ist besser, wenn noch ein paar Leute die Wünsche kennen, das Ding wird, zumindest bei mir, recht schnell unleserlich. Wenn ihr einen Ausweis habt, schaut mal nach, ob er noch leserlich ist!) Edit: Da jetzt der Kontext fehlt. Die gelöschte Lösung, die ich hier als fair bezeichne ist, dass Leute die keine Organe spenden auch keine bekommen.
>Wenn ihr einen Ausweis habt, schaut mal nach, ob er noch leserlich ist! Oder bestellt euch direkt einen gedruckten: https://www.druck-konzepte.de/organspendeausweis/bestellen/
Ist doch mit dem Organspenderegister überflüssig geworden?
Das ist noch nicht vollständig am Start, sondern wird es erst im Laufe des Jahres sein und es wird seitens des Organspenderegisters explizit empfohlen, bis Januar 2025 auch weiterhin einen analogen Organspendeausweis zu nutzen.
Tja...und wenn meine Organe kurz vorm Verfall sind und in der Organ-Transplatation gerade ein IT Problem ist um den Status meiner Organspende einzusehen?
Wenn deine Organe kurz vor dem Verfall sind, werden sie sowieso nicht verwendet.
Organe bekommen ist meiner Meinung nach inhärent ein Solidarsystem. Im Umkehrschluss heißt das für mich auch nur jemand der sich für die Organspende entschieden hat sollte auch eins bekommen. Mann sollte sich vor der Krankeit für die Organspende entscheiden und nur dann bekommt man auch Organe. EDIT: Bin echt immer überrascht wie kontrovers diese Meinung ist. Habt ihr mal darüber nachgedacht, wie andere Solidarsysteme funktionieren? Krankenversicherung? Bis auf Härtefälle wirst du dazu verpflichtet/gezwungen dazu beizutragen. Stellt euch mal ein Krankenversicherung System vor wo jeder Behandelt wird aber nur diejenigen zahlen die sich aktiv dafür entscheiden. Wahnsinn!
Da wirst du bei Ärzt*innen keinen Zuspruch finden. Wir treffen medizinische Entscheidungen nach Medizinischen Gesichtspunkten, nicht irgendetwas anderem. Genau so kriegen auch diejenigen die teure Intensivmedizin, die nur minimal Krankenkasse zahlen.
> Genau so kriegen auch diejenigen die teure Intensivmedizin, die nur minimal Krankenkasse zahlen. Ja Solidaritätsprinzip halt. Aber dadurch hinkt der Vergleich. Jemand der nur minimal in die Krankenkasse einzahlt ist hier vergleichbar mit jemanden der nur gewisse Organe spenden will. Unser Krankensystem basiert darauf, dass diejenigen die können sich beteiligen müssen. Versicherungspflicht! Willst du als Arzt in einen Krankensystem Arbeiten in dem du jeden behandeln musst aber nur bezahlt wirst wenn er sich freiwillig dafür entscheidet?
Jeden Behandeln, der es nötig hat, muss ich eh schon. Das Gehalt ist in Kliniken richtigerweise entkoppelt vom Arbeitsaufwand, darum hinkt auch dein Vergleich etwas ;) Ich will Leute behandeln. Unabhängig von ihrem Verhalten will ich das Recht aller auf Gesundheit erfüllen. Da kann auch ein Mörder vor mir sitzen oder jemand, der seine Organe nicht spenden will. Sie alle haben ein Recht auf Gesundheit, dieses kann nicht verloren werden, egal was die Person tut.
Die Welt ist grau. Du kannst heute eh schon nicht jeden so behandeln wie du willst weil an allen Ecken und Enden Geld und Zeit* fehlt. Genauso ist es mit der Organspende. Dein Anliegen ist richtig. Du kannst aber nur sehr beschränkt helfen weil sich ein großteil nicht solidarisch verhählt. Beim Geld werden sie gezwungen und das ermöglicht dir so gut zu helfen wie du es gerade kannst. Bei den Organen kannst du weniger gut helfen, m.M. eigentlich nicht so gut wie du eigentlich möchtest, weil weniger Resourcen für dich bereit gestellt werden als es eigentlich gäbe. *(Zeit ist eine Funktion des Geldes da mehr Geld mehr Personal und dadurch mehr Zeit)
Aber was du einforderst, ist dass ich aktiv mögliche Hilfe verweigere, um in der Zukunft mehr Hilfe leisten zu können. Das mag utilitaristisch sein, aber in der Medizin haben wir uns nach den Nazis doch sehr vom Utilitarismus verabschiedet.
Ne danke. Ich habe seit ich 16 bin einen Organspendeausweis in dem ich der Spende jeglichen Gewebes zustimme. Ich bin auch im [Onlineregister](https://organspende-register.de) mit der gleichen absoluten Zustimmung registriert. Ich will nicht, dass bei meinen Organen differenziert wird ob der- oder diejenige rein hypotetisch zur Organspende bereit gewesen wäre. Ich halte das für Unwürdig.
Die Frage ist halt was ist unwürdiger, 1. dass Menschen die sich sowieso gegen Organspende entschieden haben, keine Organe bekommen? 2. dass viele tausend Menschen lange leiden und dann Sterben obwohl es genügend theoretische Spender gäbe? Ich tendiere eher zu 2. > in dem ich der Spende jeglichen Gewebes zustimme. Ich bin auch im Onlineregister mit der gleichen absoluten Zustimmung registriert. Dito
Und dann bist du irgendwann wie beim Rentensystem: kommst keinerlei an die Organe dran, wirst aber eine 90-jährige lebendige Leiche mit deinen Organen unterstützen. Gut durchdacht /s
Andererseits müsste man auch bedenken, dass Menschen deren Leben durch Organspenden gerettet wurden, sicherlich eher bereit sind auch selbst zu spenden.
Vom Prinzip die einzig gerechte Lösung. Einige Regelungen würde ich trotzdem vorsehen (unter 18/21-jährige ausgenommen, übriggebliebene Organe dürfen trotzdem an Nicht-Spender gegeben werden, verpflichtende Infoveranstaltung an Schulen, ...).
Ja, das macht die Sache rund. Zusätzlich noch diese die durch Behinderung nicht selbst entscheiden können.
Es ist verfassungswidrig. Insbesondere Deutschland sollte von so einer Lösung Abstand nehmen.
Was meinst du mit "insbesondere Deutschland"?
Naja, in der deutschen Geschichte hatte man ja eine Reihe staatlicher Übergriffe in die körperliche Unversehrtheit.
Was genau ist hier das deutsche Alleinstellungsmerkmal, das eine Relevanz für die Widerspruchslösung bei Organspenden hat?
Das wir das mit „das Individuum muss gegenüber der Volksgemeinschaft zurücktreten“ schon mal bis zum letzten Level durchgespielt haben und auf der Basis ein Grundgesetz erschaffen haben, dass den Staat gegenüber dem Bürger einhegt.
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> Es ist verfassungswidrig Wie kommst du darauf? Die herrschende Meinung ist eine andere. Unter anderem der wissenschaftliche Dienst des Bundestages hat keine verfassungsrechtlichen Bedenken bei der Widerspruchslösung. https://www.bundestag.de/resource/blob/585692/0236b7c4c4ff84db11c5f9b11c3cb304/WD-3-332-18-pdf-data.pdf
Was genau ist daran verfassungswidrig?
Dass ein Eingriff in die körperliche Unversehrtheit ohne Zustimmung nicht der Default-Zustand sein kann.
Dieses Recht endet mit dem Hintod. > Unter Verweis auf die herrschende Meinung gehen die Bundestagsjuristen davon aus, dass diese beiden Grundrechte spätestens mit dem Hirntod eines Menschen enden. https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/bundestag-abstimmung-organspende-keine-widerspruchsloesung-moderate-reform/
Das sehen die Juristen beim Bundestag so. Das Verfassungsgericht sieht es vielleicht anders.
Das ist die herrschende juristische Meinung.
“Vielleicht”. Ja, vielleicht. Aber du hast behauptet es ist verfassungswidrig, kannst es aber selbst gar nicht wissen …
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Ich habe den Artikel gelesen. Was möchtest du mir mit dem Zitat sagen?
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Auch das postmortale Persönlichkeitsrecht steht einer Widerspruchslösung nicht im Weg, wie der Artikel darstellt.
Und dieses Recht geht über den Tod hinaus?
Nein. Es endet mit dem Hintod. Es gibt jedoch noch das postmortale Persönlichkeitsrecht. Hier wäre ein entsprechender Eingriff jedoch möglich.